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Bauliche Erneuerung und sozialer Wandel

Medienmitteilung

Die Zürcher Bevölkerung ist heute im Vergleich mit dem Jahr 2000 jünger, internationaler und besser ausgebildet. Diese Entwicklung zeigt sich bei der Bewohnerschaft von erneuerten ebenso wie bei baulich unveränderten Wohnungen. Besonders grosse Veränderungen in der Bewohnerstruktur sind in Wohnersatzbauten zu beobachten. Die neuerstellten Wohnungen werden von einer höher gebildeten Bewohnerschaft mit hochqualifizierten Berufen und Familien mit kleinen Kindern genutzt.

29. September 2016

Statistik Stadt Zürich beleuchtet in einer Serie von Veröffentlichungen die bauliche Erneuerung der Stadt Zürich aus quantitativer Sicht. Eine Grundlagenstudie vom Juli 2016 zeigte auf, dass in den 15 Jahren seit 2000 insgesamt 33 200 Wohnungen (17 %) erneuert und 6800 (3 %) ersetzt wurden. Veränderungen der Bevölkerungszusammensetzung zeigen sich naturgemäss besonders deutlich bei diesen Wohnungen, da diese zu den wenigen Objekten gehören, die überhaupt auf dem Markt verfügbar sind. Ein neuer, ergänzender Webartikel untersucht deshalb die Bevölkerungszusammensetzung im Zusammenhang mit verschiedenen Formen der Wohnungserneuerung.

Überdurchschnittlich viel Gutausgebildete nach Erneuerung

Im Zeitraum 2000 bis 2014 stieg der Anteil Personen mit abgeschlossener Tertiärbildung an der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren um 17 Prozentpunkte auf 42 Prozent (Grafik 1). In erneuerten Gebäuden nahm dieser Anteil überdurchschnittlich zu. So stieg der Anteil der Personen mit Tertiärbildung nach Bestandeserneuerungen um 21 Prozentpunkte, in Wohnersatzbauten um 35 Prozentpunkte.

Wohnersatzbau zieht überdurchschnittlich viele Familien an

In Zürich nahm der Anteil der Kinder unter 10 Jahren zwischen 2000 und 2014 um 1 Prozentpunkt auf 9 Prozent zu. In erneuerten Wohnungen stieg die Kinderzahl viel stärker. Der Anteil unter 10-Jähriger erhöhte sich in Bestandeserneuerungen doppelt so stark (+2,0 Prozentpunkte) und in Wohnersatzbauten mehr als drei Mal so stark (+3,6 Prozentpunkte) wie im Gesamtbestand. Diese Veränderungen trugen dazu bei, dass 2014 in fast jeder vierten Wohnung eines Wohnersatzbaus eine Familie mit Kindern unter 10 Jahren wohnte.

Schweizerinnen und Schweizer überdurchschnittlich oft in Wohnersatzbauten

Im Zeitraum 2000 bis 2014 nahm der Anteil Personen mit Schweizer Pass in der Stadt Zürich um 2,7 Prozentpunkte ab. Das gilt sowohl für den unveränderten als auch den erneuerten Gebäudebestand. In Wohnersatzbauten nahm der Anteil der Schweizer Bewohnerschaft hingegen um 2,9 Prozentpunkte zu. Auch der Anteil deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger stieg in Wohnersatzbauten stärker an als im städtischen Mittel (Grafik 2). Personen aus Süd-, Südwest- und Südosteuropa sind in Wohnersatzbauten dagegen unterdurchschnittlich vertreten.