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Kunstpreis für Christoph Marthaler

Medienmitteilung

Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste an Stefan Zweifel

Die Stadt Zürich verleiht den mit 50 000 Franken dotierten Kunstpreis 2017 an den Theaterregisseur Christoph Marthaler. Die Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste (20 000 Franken) geht an Stefan Zweifel.

13. April 2017

Christoph Marthaler ist einer der bedeutendsten Theaterregisseure unserer Zeit und künstlerisch ein Kind der Stadt Zürich. Mit seinen komponierten Inszenierungen hat er dem Sprechtheater einen immensen Anstoss gegeben und stilbildend gewirkt. Es wird immer ein Theater vor Christoph Marthaler und eines seit Marthaler geben.

Marthalers Kunst ist eine Kategorie für sich: unverwechselbar poetisch, originär, subversiv, melancholisch und komisch. Seine Produktionen, die in der ganzen Welt gefeiert und gewürdigt werden, fanden ihren Ursprung in Zürich. Hier haben sich die verschiedenen Seiten dieses Künstlers über Jahre zu einem Ganzen gefügt: die Auftritte mit Dodo Hug in Peter Brogles Schaubude auf dem Platzspitz waren der Urkern des freien Theaters. Von 2000 bis 2004 war Marthaler Intendant des Schauspielhauses Zürich, das in dieser Zeit zweimal zum «Theater des Jahres» gewählt wurde. Der Stadtrat verleiht Christoph Marthaler den mit 50 000 Franken dotierten Kunstpreis der Stadt Zürich. Die Übergabe findet an einer späteren Feier statt.

Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste für Stefan Zweifel

Stefan Zweifel begann mit 17 Jahren Marquis de Sades monumentalen Doppelroman «Justine und Juliette» aus dem Französischen zu übersetzen. Er schrieb und schreibt Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung, den Tages-Anzeiger, die Zeitschriften du und Literaturen und deutsche Feuilletons. Darüber hinaus wirkte er federführend bei Ausstellungen über den Dadaismus und den Surrealismus mit. Von 2007 bis 2014 war er Teilnehmer der Sendung Literaturclub im Schweizer Fernsehen. 2009 begann Stefan Zweifel am Wiener Burgtheater unter dem Titel «Reflektorium» eine Gesprächsweise mit Kunstschaffenden und Intellektuellen, die er heute als «Zweifels Zwiegespräche» im Schauspielhaus Zürich fortsetzt. Im Februar 2016 eröffnete er zusammen mit Juri Steiner die Ausstellung «Dada Universal» im Zürcher Landesmuseum als Fortsetzung der Ausstellung «1900–1914: Expedition ins Glück». Seit 2016 lädt er in der Reihe «Literatur Hoch Zwei» zu literarischen Entdeckungsreisen im Miller’s Studio ein.

Stefan Zweifel zeichnet sich durch viele Eigenschaften aus, die von einem Kulturvermittler im Idealfall erwartet werden: Mut, Beharrlichkeit, Originalität und die Fähigkeit zur Begeisterung. Was immer er tut, er tut es exzellent: als Herausgeber, als Übersetzer, als Ausstellungsmacher, als kundiger Journalist, als Moderator und als Improvisator, der uns staunen lässt und zur Kultur verführt. Dafür verleiht der Stadtrat Stefan Zweifel die mit 20 000 Franken dotierte Auszeichnung der Stadt Zürich für besondere kulturelle Verdienste.

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