Die Stadtzürcher Wohnbevölkerung wird in der Zeitperiode von 2016 bis 2030 voraussichtlich um knapp 77 000 Personen zunehmen (Jahr 2016: 415 682, Jahr 2030 rund 492 000 Einwohnerinnen und Einwohner). Die Bandbreite der Bevölkerungsszenarien für das Jahr 2030 reicht von 468 000 bis 516 000 Personen. Der Anteil an Ausländerinnen und Ausländern wird von 2016 bis 2030 um 0,8 Prozentpunkte auf 31,3 Prozent abnehmen.
Deutlich mehr Jugendliche und 40- bis 49-Jährige
Ende 2016 lebten 28 576 Menschen im Alter von 10 bis 19 Jahren in der Stadt Zürich. Gemäss den Szenarienrechnungen wird diese Altersgruppe bis im Jahr 2030 auf über 42 000 Personen zunehmen, was einem Anstieg von 47 Prozent entspricht (+ 14 000 Personen). Zum Vergleich: Bei 0- bis 9-jährigen Kindern ist die Zunahme mit knapp 22 Prozent deutlich geringer. Anzahlmässig wird der grösste Anstieg bei den 40- bis 49-Jährigen erwartet (+ 17 000 Personen). Die Zahl der 90-Jährigen und Ältern wird in der Zeitperiode von 2016 bis 2030 von 4375 auf knapp 7000 ansteigen, unter anderem aufgrund zunehmender Lebenserwartung.
Quartiere und Kreise mit unterschiedlichem Wachstum
In allen Stadtkreisen wird von 2016 bis 2030 mit einem Bevölkerungswachstum gerechnet. Während in den Kreisen 12 (+ 35 %), 11 (+ 24 %) und 2 (+ 21 %) eine markante Zunahme erwartet wird, ist die voraussichtliche Änderung im Kreis 1 gering (+ 1 %). Am stärksten wird die Bevölkerungszahl gemäss den Szenarien in den Quartieren Hirzenbach (+ 41 %), Saatlen (+ 40 %), Escher Wyss (+ 37 %) und Seebach (+ 35 %) ansteigen. Die Zunahmen sind hauptsächlich auf die intensive Bautätigkeit in den entsprechenden Quartieren zurückzuführen.
Struktur und Gültigkeit der Szenarienrechnungen
Die Szenarienrechnungen bestehen aus einem Wohnraum- sowie einem Demographiemodell. Im Wohnraummodell werden der heutige Gebäudebestand, bereits bewilligte Projekte sowie die Baureserven berücksichtigt. Im Demographiemodell werden die Stadtzürcher Trends zu Fertilität, Sterblichkeit, Zu-, Weg- und Umzügen sowie Einbürgerung abgebildet und auf die Zukunft übertragen. Das Demographiemodell ist hierarchisch in die Wohnraumszenarien gegliedert.
Statistik Stadt Zürich publiziert drei Szenarien; das wahrscheinlichste Szenario ist das mittlere. Mit dem unteren und oberen Szenarien wird die Bandbreite einer möglichen Bevölkerungsentwicklung aufgezeigt. Die Szenarienrechnungen weisen für die nächsten fünf bis sieben Jahre eine hohe Zuverlässigkeit auf, weil während dieser Zeit die meisten der heute geplanten und in den Szenarienrechnungen berücksichtigten Bauvorhaben realisiert werden. Modell und Annahmen wurden im Rahmen einer Begleitgruppe von Fachexpertinnen und -experten überprüft. Weitere Informationen zur Modellmethodik sind in der veröffentlichten Dokumentation zu finden.