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Neue Grundlagen für die städtische Sprachförderung

Medienmitteilung

Der Stadtrat von Zürich stellt die städtische Sprachförderung per 2019 auf eine neue Grundlage. Das überarbeitete Konzept umfasst vier Förderbereiche und ergänzt die anderweitig bestehenden Deutschkurse. Es wird pro Jahr voraussichtlich 1800 Personen das Deutschlernen ermöglichen. Zur Finanzierung in den Jahren 2019–2022 werden beim Gemeinderat insgesamt 1,547 Millionen Franken pro Jahr beantragt. Dazu kommt ein Kredit von 240 000 Franken pro Jahr, der einkommensschwachen Personen den kostenlosen Kursbesuch ermöglicht.

20. Juli 2017

Gute Deutschkenntnisse sind für die wirtschaftliche und soziale Integration wichtig. Deshalb lernen viele in der Stadt Zürich lebende Fremdsprachige Deutsch. Sie nutzen das vielfältige und gut ausgebaute Kursangebot, das vor allem der private Markt bereit stellt. Dennoch sprechen rund acht Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld kein Deutsch und knapp drei Prozent weder eine Landessprache noch Englisch. Aus diesem Grund subventioniert die Stadt Zürich gezielt Deutschkurse, die die anderweitig bestehenden Angebote ergänzen, zum Beispiel durch die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Die Stadt tut dies seit 2009 auf der Basis eines Konzepts, das in der Praxis erfolgreich umgesetzt wird und insbesondere vielen Frauen das Deutschlernen ermöglicht.

Aufgrund von Verschiebungen in der Nachfrage und von veränderten Rahmenbedingungen wurde das städtische Sprachförderkonzept überarbeitet. Das neue Konzept, das der Stadtrat am 12. Juli 2017 genehmigt hat, tritt 2019 in Kraft. Es umfasst vier Förderbereiche und wird von der Integrationsförderung im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen umgesetzt. Dabei bleibt das unterstützte Kursvolumen gegenüber heute in etwa konstant. Es wird aber durch die Berücksichtigung höherer Kursniveaus sowie durch die Finanzierungsmöglichkeit sehr niederschwelliger Lernangebote erweitert. Zudem werden zukünftig einkommensschwachen Teilnehmenden die Kurskosten vollständig zurückerstattet. Für sie wird das Deutschlernen im Rahmen der unterstützten Kurse dadurch kostenlos.

Das städtische Sprachförderkonzept 2019 ermöglicht insbesondere die Subventionierung von Niveaukursen, in die die Teilnehmenden je nach vorhandenen Lernerfahrungen und Vorkenntnissen differenziert eingeteilt werden können. Unterstützt werden aber auch Alphabetisierungs- beziehungsweise Nachalphabetisierungskurse sowie Einstiegskurse in den Quartieren. Und ein spezieller Kredit wird unter anderem neue Einstiegsangebote und anwendungsorientierte Trainingsmöglichkeiten mitfinanzieren können.

Zur Finanzierung der städtischen Sprachförderung in den Jahren 2019–2022 beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat vier separate Kredite für die Kursfinanzierungen sowie ein Kredit für die Kursgeldrückerstattungen. Die vier Kurskredite belaufen sich zusammen auf 1,547 Millionen Franken pro Jahr. Ergänzt durch erwartete Mitfinanzierungen aus dem kantonalen Integrationsprogramm (KIP) und durch Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird dadurch die Durchführung von 162 Semesterkursen pro Jahr möglich, die von voraussichtlich 1800 Personen pro Jahr besucht werden. Der Rückerstattungskredit, der das vom Gemeinderat 2015 überwiesene Postulat für «Gratisdeutschkurse» (GR Nr. 2014/272) umsetzt, beläuft sich auf 240 000 Franken pro Jahr und wird vom Kontraktmanagement des Sozialdepartements betreut werden. Die Umsetzung des Sprachförderkonzepts wird durch eine innerstädtische Arbeitsgruppe begleitet.

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