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Umfassende Modernisierung des Pfauens für das Schauspielhaus

Medienmitteilung

Das Schauspielhaus ist eine der wichtigsten kulturellen Institutionen der Stadt Zürich. Die räumlichen Strukturen für Publikum, Kunst, Technik und Nachbarschaft sind veraltet und entsprechen den heutigen und künftigen Anforderungen nicht mehr. Der Stadtrat will das geschichtsträchtige Haus am Pfauen vollständig modernisieren und eine neue Basis für die Zukunft des Schauspielhauses legen.

6. Juli 2018

Das Schauspielhaus Zürich zeigt pro Spielzeit rund 600 Aufführungen. Etwa zwanzig Neuinszenierungen haben pro Jahr Premiere. Mit durchschnittlich rund 150 000 Zuschauerinnen und Zuschauern zählt das Schauspielhaus Zürich zu den wichtigsten Kulturinstitutionen der Stadt Zürich und gehört zu den führenden Bühnen im deutschsprachigen Raum. Das Schauspielhaus geniesst einen internationalen Ruf und strahlt über Zürich hinaus.

Ungenügende Strukturen für heutiges und künftiges Theater

Im Laufe der Jahrzehnte ist am historischen Pfauen-Gebäude immer wieder gebaut und renoviert worden. Die schwierigen Platzverhältnisse für Publikum, Kunst und Technik konnten dadurch nicht behoben werden: Die Bühnensituation ist veraltet und lässt moderne Inszenierungsformen nur schlecht zu, der technische Betrieb gestaltet sich aufgrund der engen Nebenbühne sehr umständlich. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer sind die Sicht auf die Bühne, die Akkustik, das Raumklima sowie die Aufenthaltsqualität und die Situation im Foyer alles andere als ideal. Der Pfauen entspricht bei weitem nicht mehr den heutigen und künftigen Bedürfnissen des Publikums.

Umfassende Modernisierung für Publikum, Theaterbetrieb und Nachbarschaft

Die Stadt hat mehrere Varianten geprüft, wie die unbefriedigende Situation grundlegend verbessert werden könnte. Ein Rückbau des prägenden Blockrands mit seiner bekannten Fassade kommt nicht in Frage. Eine nachhaltige Verbesserung für das Publikum, den Theaterbetrieb und die Nachbarschaft wird mit einer umfassenden Modernisierung und einem Neubau der Innenhofüberbauung mit neuem Zuschauersaal und neuem Bühnenhaus erreicht. Die heutige Arealfläche soll dabei nicht verändert werden.

Der Projektentwurf sieht vor, die jetzige Bühne zu vergrössern und mit einer Hinter- und zwei Nebenbühnen zu versehen. Die Logistik und Anlieferung wird verbessert. Das entlastet auch die Nachbarschaft. Es soll ein neuer Zuschauerraum entstehen, der über das heutige Strassenniveau angehoben wird. Die Anzahl Sitzplätze wird nicht erhöht, der Komfort und die Qualität für die Zuschauerinnen und Zuschauer verbessern sich deutlich. Es entsteht ein grosszügigeres und attraktiveres Foyer. Durch die Gesamtinstandsetzung wird das Bühnenhaus höher und prägender. Das Schauspielhaus gewinnt an Profil und trägt städtebaulich zum Heimplatz als wichtigem Ort der Kultur in Zürich bei.

Ein lebendiger und hochstehender Ort der Kultur am Heimplatz

Stadtpräsidentin Corine Mauch strich an der Medienkonferenz vom 6. Juli 2018 die Bedeutung des Schauspielhauses für die Kultur- und Theaterstadt Zürich hervor und betonte den Willen des Stadtrats in die Zukunft des Schauspielhauses zu investieren: «Das Schauspielhaus ist ein lebendiger und hochstehender künstlerischer und intellektueller Ort der Kultur. Das soll auch in Zukunft so sein, in diese Zukunft wollen wir investieren.»

Als Verwaltungsratspräsident des Schauspielhauses wies Markus Bachofen Rösner auf die Bedeutung des Projekts für das Publikum, für die Nachbarschaft des Pfauens und für den Theaterbetrieb hin: «Die Theatergeschichte soll im Pfauen, an diesem historischen Ort und in dieser traditionellen Umgebung weitergeschrieben werden. Dem Verwaltungsrat ist es ein Anliegen, den Besucherinnen und Besuchern ein gesamtheitliches, angenehmes und optimales Theatererlebnis zu ermöglichen.» Dirk Wauschkuhn, technischer Direktor am Schauspielhaus zeigte das hohe Potenzial auf, das bauliche und architektonische Neuerungen für die Weiterentwicklung eines Theaters haben können: «Nur in einem Pfauen, in dem die Darstellenden von überall gesehen und gehört werden können, in dem man gerne verweilt und Menschen trifft, kann auch in Zukunft ausgezeichnete Kunst entstehen und ihr Publikum finden.»

Hochbauvorsteher André Odermatt räumte ein, dass die denkmalpflegerische Güterabwägung über Erhalt oder Rückbau des historischen Zuschauersaals schwer gefallen ist. Letzterer ist ein wichtiger Zeitzeuge aus der Emigrantenzeit. «Damals wie heute wünscht Zürich sich ein lebendiges und zeitgemässes Theater. Deshalb hat der Stadtrat beschlossen», so Odermatt, «das Pfauen-Gebäude aus dem Inventar der Denkmalpflege teilweise zu entlassen, wenn Gemeinderat und Stimmvolk der Modernisierung zustimmen.»

Nächste Schritte auf dem Weg zum neuen Pfauen

Die umfassende Modernisierung der Liegenschaft Pfauen für das Schauspielhaus steht noch ganz am Anfang. Für verlässliche Aussagen über die Terminierung und die Kosten ist es noch zu früh. Nach dem Beschluss zur Inventarentlassung stehen als weitere Schritte unter anderem der Projektierungskredit, der Architekturwettbewerb und dann der Objektkredit an, der von Stadt- und Gemeinderat, und dann anlässlich einer Volksabstimmung genehmigt werden muss.

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