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Tanz und Theater: Zentrale Elemente für neues Fördersystem beantragt

Medienmitteilung

Einführung Konzeptförderung, bessere Bedingungen für Freie Szene

Der Stadtrat will ein beweglicheres Fördersystem im Bereich Tanz und Theater einführen, das besser auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren kann. Die zentralste Neuerung ist die Konzeptförderung. Der Stadtrat beantragt dafür einen Rahmenkredit von 6,5 Millionen Franken. Zudem will er vier Institutionen für die Zusammenarbeit mit der lokalen Freien Szene stärken. Die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt, entscheiden die Stimmberechtigen im Frühling 2020.

10. Juli 2019

Ende Januar 2019 präsentierte die Stadt Zürich ein neues Fördersystem, das sie im Bereich Tanz und Theater einführen will (Medienmitteilung vom 30. Januar 2019). Es stimmt die einzelnen Fördermassnahmen besser aufeinander ab. Neue Ideen erhalten mehr Chancen, gefördert zu werden. Die Profile der geförderten Institutionen und künstlerischen Produktionen werden für das Publikum klarer. Die Förderung wird beweglicher und kann besser auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren: Zürich wächst, Zürich wird diverser und jünger. Das Fördersystem wurde unter Einbezug von rund siebzig Vertreterinnen und Vertretern der Zürcher Tanz- und Theaterinstitutionen sowie der Freien Szene erarbeitet.

Gemeinderat soll künftig genaue Höhe der Mittel für Konzeptförderung bestimmen

Zentrales Element des neuen Fördersystems ist die Konzeptförderung. Mit dieser werden Tanz- und Theaterinstitutionen sowie Künstlerinnen und Künstler der Freien Szene über mehrere Jahre aufgrund der von ihnen eingereichten Konzepte gefördert. Über die Konzeptförderung werden Förderbeiträge mit verschiedenen Laufzeiten gesprochen: für Institutionen 6 Jahre, für Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler 2 oder 4 Jahre. Die eingereichten Konzepte werden von einer unabhängigen Jury beurteilt. Sie gibt dem Stadtrat eine Empfehlung ab. Der Stadtrat entscheidet auf Antrag der Stadtpräsidentin über die Vergabe und die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Mittel.

Für dieses neue Instrument der Kulturförderung beantragt der Stadtrat einen Rahmenkredit in der Höhe von jährlich 6,5 Millionen Franken. In einer ersten Förderperiode – geplant auf die Jahre 2022 bis 2028 – will er jährlich 6 Millionen Franken einsetzen. Für anschliessende Förderperioden soll der Gemeinderat den Betrag jeweils in einer Bandbreite zwischen 5,5 Millionen und 6,5 Millionen Franken pro Jahr festlegen. Weiter beantragt der Stadtrat für die erstmalige Vergaberunde der Konzeptförderung einen einmaligen Kredit von 600 000 Franken. Er soll in den Jahren 2022 bis 2024 für Institutionen eingesetzt werden, deren Gesuch nicht berücksichtigt wird, und die bis dahin eine befristete Subvention der Stadt Zürich erhalten haben. Dies soll den Institutionen helfen, sich auf die neue Ausgangslage einzustellen.

Stärkung von vier Institutionen für Zusammenarbeit mit Freier Szene

Zusammen mit der Einführung des Rahmenkredits für die Konzeptförderung will der Stadtrat die vier Ko-Produktionsinstitutionen Gessnerallee Zürich, Tanzhaus Zürich, Fabriktheater sowie Zürcher Theater Spektakel stärken. Zu diesem Zweck sollen ihre bisherigen städtischen Beiträge um gesamthaft 1,6 Millionen Franken erhöht werden. Die zusätzlichen Mittel müssen für die Förderung und Begleitung von Gruppen oder Einzelkünstlerinnen oder -künstlern der lokalen Freien Szene eingesetzt werden.

Grosser Teil der Finanzierung über Umverteilung bestehender Mittel

Ein grosser Teil der für den Rahmenkredit und die Stärkung der vier Institutionen benötigten Summe wird aus Fördergeldern umverteilt, die bereits bisher für die Tanz- und Theaterförderung eingesetzt worden sind. Der Stadtrat möchte zudem, dass sich die drei Produktionshäuser Schauspielhaus Zürich, Theater Neumarkt und Theater am Hechtplatz mit je zwei Prozent ihrer Betriebsbeiträge (ohne Mietbeiträge) beteiligen. Gegenüber dem bisherigen System wird die Stadt Zürich mit der Konzeptförderung und den vier gestärkten Institutionen dann zusätzlich maximal 1,23 Millionen Franken mehr in den Tanz und das Theater investieren. Sie erhält dafür ein modernes Fördersystem, das für die Zukunft gerüstet ist. Stimmt der Gemeinderat der Vorlage des Stadtrats zu, entscheiden die Stimmberechtigen voraussichtlich im Frühling 2020.

Das neue Tanz-und-Theater-Fördersystem beinhaltet zudem weitere Massnahmen: die Schaffung eines Tanz- und Theaterhauses für Kinder und Jugendliche, den Aufbau eines unabhängigen Produktionsbüros und die Unterstützung eines unkuratierten Raums. Über diese Massnahmen entscheiden die jeweils zuständigen Instanzen separat zu einem anderen Zeitpunkt.

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