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Kulturleitbild 2020–2023: Bewährtes pflegen, Innovationen ermöglichen

Medienmitteilung

Der Stadtrat legt im Kulturleitbild 2020–2023 seine Schwerpunkte in der Kulturförderung für die nächsten vier Jahre fest. Angestrebt wird ein Gleichgewicht zwischen Neuem und Bewährtem: Die Stadt Zürich will innovative, experimentelle Kulturformen fördern. Erfolgreiche Angebote werden weitergeführt und -entwickelt. Im Bereich Tanz und Theater soll dazu ein neues Fördersystem eingeführt werden.

5. Juni 2019

Die Stadt Zürich wächst, ihre Bevölkerung wird vielfältiger, neue technologische Möglichkeiten eröffnen sich. Das sind positive Entwicklungen, die auch Herausforderungen mit sich bringen. Das Kulturleitbild 2020–2023 fördert Kultur als zentrales Instrument für einen produktiven Umgang mit gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen.

Für die Jahre 2020 bis 2023 setzt die Stadt Zürich vier kulturpolitische Schwerpunkte: Sie will Rahmenbedingungen verbessern, die Kulturförderung beweglicher machen und neue Förderformen erproben, die Gesamtsicht in der Förderung stärken und die kulturelle Teilhabe verbessern.

Gute Rahmenbedingungen schaffen

Eine zentrale Aufgabe der städtischen Kulturförderung ist es, die guten Rahmenbedingungen für Kunstschaffende, für Institutionen und für das Publikum zu sichern und weiter zu verbessern. Die Stadt will beispielsweise mehr kostengünstige Proberäume für Musikerinnen und Musiker zur Verfügung stellen. Einzelne Institutionen sollen höhere Beiträge erhalten, um ihre Aufgabe auch in Zukunft erfüllen zu können. Um grösseren Spielraum für die Gewinnung von privaten Mitteln zu erhalten, soll die Tonhalle Gesellschaft Zürich in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft überführt werden.

Neue Formen der Kulturförderung finden

Kunst und Kultur stehen im Wandel. Neue Medien ermöglichen neue Formen der Kunst. Die Kulturförderung will rascher und flexibler auf neue Entwicklungen reagieren können. Bewegliche und zeitgemässe Förderinstrumente sollen innovatives, kreatives Denken und Handeln beleben. Auch die Kulturförderung muss ihre Förderinstrumente, Prozesse und Kriterien überprüfen. Dies geschieht in der nächsten Leitbildperiode unter Beteiligung junger Künstlerinnen und Künstler in einem Prozess mit experimentellem und laborartigem Charakter. So sollen neue Formen der Förderung rasch und unkompliziert erprobt werden.

Gesamtsicht auf Förderlandschaften stärken

Die Stadt Zürich will die Gesamtsicht auf die Förderlandschaften stärken. Institutionelle und projektbezogene Förderung werden verbunden und ergänzen sich. Modellhaft dafür steht das Projekt «Tanz- und Theaterlandschaft Zürich», das die Kulturabteilung unter breitem Einbezug der Beteiligten 2017/18 durchgeführt hat. Als Resultat des Projekts will der Stadtrat in der Leitbildperiode 2020−2023 ein neues Fördersystem für Tanz und Theater einführen. Dessen Kernstück ist eine Konzeptförderung, über die Förderbeitrage mit verschiedenen Laufzeiten gesprochen werden. Mit ihr erhalten neue Initiativen bessere Chancen, die Freie Tanz- und Theaterszene wird gestärkt.

Diversität und Teilhabe fördern

Weitergeführt wird der Schwerpunkt «Teilhabe stärken, Diversität leben» aus der letzten Leitbildperiode 2016–2019: Das kulturelle Angebot in Zürich soll sich möglichst breit an verschiedenste Gruppen der Gesellschaft wenden. Vorgesehen ist unter anderem die stärkere Förderung kultureller Eigeninitiativen in den Aussenquartieren.

Aktive Kulturpolitik beibehalten

Die Stadt Zürich verfügt über ein hervorragendes und inspirierendes Kulturangebot. Kulturausgaben sind eine Investition in die Gesellschaft, die sich lohnt. Die Stadt Zürich gibt pro Kopf und Tag durchschnittlich rund 70 Rappen für Kulturförderung aus – ein Wert, der zwischen 2010 bis 2018 konstant geblieben ist. Der prozentuale Kulturaufwand gemessen am Gesamtaufwand der Stadt Zürich bewegt sich bei Umsetzung aller vorgesehenen Massnahmen weiterhin zwischen 1 und 1,5 Prozent. Kunst- und Kulturschaffende tragen zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei und bereichern sie. Sie reflektieren und spiegeln eine Gesellschaft im Wandel. Diese erfolgreiche und aktive Kulturpolitik will die Stadt Zürich weiterführen. Über zahlreiche der geplanten Massnahmen wird der Gemeinderat entscheiden, in einigen Fällen braucht es Gemeindeabstimmungen.

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