Im Gegensatz zu den Leerwohnungen war die Gesamtmenge der neu bezogenen Wohnungen bisher nicht bekannt. Mit Registerdaten lässt sich diese Lücke nun schliessen. Demzufolge werden in Zürich jedes Jahr rund 28 000 Wohnungen neu bezogen, was etwa einem Achtel aller Wohnungen entspricht. Oder umgekehrt formuliert: Eine Wohnung wird durchschnittlich während acht Jahren vom gleichen Haushalt bewohnt. Die entsprechende Quote – 12,6 Prozent des Wohnungsbestandes – wird auch als «Wohnungsfluktuation» bezeichnet.
Private Mietwohnungen und Kleinwohnungen mit kürzerer Verweildauer
Private Mietwohnungen werden im Durchschnitt während 7 Jahren bewohnt (Grafik 1). In Wohnungen der Stadt und von Wohnbaugenossenschaften ist die mittlere Verweildauer mit 14 Jahren doppelt so hoch. Selten sind dagegen Wechsel im Eigentumsbereich: Stockwerkeigentum wird in der Stadt Zürich während fast 40 Jahren bewohnt, bei Einfamilienhäusern sind es sogar 50 Jahre.
Die Umzugshäufigkeit hängt zudem stark von der Wohnungsgrösse ab. Während Einzimmerwohnungen alle 5 Jahre einen Wechsel erleben, werden Grosswohnungen ab 7 Zimmern durchschnittlich fast 20 Jahre lang vom gleichen Haushalt bewohnt.
Starke Neubautätigkeit fördert Fluktuation
Verschiedene Aspekte deuten darauf hin, dass sich eine hohe Neubautätigkeit auf die Fluktuation im übrigen Wohnungsbestand auswirkt. So gehen die ausgesprochen vielen Wohnungen, die zwischen Herbst 2016 (Fertigstellung der Grossüberbauung Freilager) und Herbst 2018 auf den Markt kamen, mit einem Anstieg der Zahl von Wohnungswechseln im Altbestand einher. Auch im Jahreszyklus scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen den stets zahlreichen Fertigstellungen im Herbst und der sinkenden Belegungsdichte bei Umzügen in den anschliessenden Monaten November und Dezember (Grafiken 2 und 3).