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Noch weniger leere Wohnungen in der Stadt Zürich

Medienmitteilung

Am 1. Juni 2022 standen in der Stadt Zürich 161 Wohnungen leer – verglichen mit dem Vorjahr sind das weniger als die Hälfte. Die Leerwohnungsziffer sank deutlich von 0,17 auf 0,07 Prozent. Damit hat sich die Wohnungsknappheit in Zürich akzentuiert. Besonders stark war der Rückgang der Leerstände bei kleineren Wohnungen.

30. August 2022

Die Leerwohnungszählung ermittelt jährlich die Zahl der Wohnungen, die per 1. Juni leer stehen. Die Leerwohnungszahl bildet folglich nur einen kleinen Teil der rund 2000 Wohnungen ab, die jeden Monat auf den Markt kommen (Webartikel vom 29. September 2020). Der Grossteil der Wohnungen wird unmittelbar nach einem Auszug wieder vermietet oder verkauft.

Tiefste Leerwohnungsziffer seit 2011

Mit einer Leerwohnungsziffer von 0,07 Prozent stehen in der Stadt Zürich anteilsmässig so wenige Wohnungen leer wie letztmals 2011. Gegenüber 2016 – dem Jahr mit den meisten leerstehenden Wohnungen in den letzten 20 Jahren – liegt die Leerwohnungszahl nun noch etwa bei einem Drittel. Der Rückgang betrifft alle Wohnungsgrössen, mit Ausnahme der 5-Zimmer-Wohnungen, wo sich die Anzahl Leerwohnungen zwar erhöht hat, mit stadtweit 11 Wohnungen aber weiterhin kaum von einem nennenswerten Leerstand gesprochen werden kann. Besonders deutlich war der Rückgang bei den kleineren Wohnungen – hier war noch 2021 ein Anstieg der Leerstände zu verzeichnen.

Deutlich höhere Nachfrage trifft auf schwach wachsendes Angebot

Für die sogar für Stadtzürcher Verhältnisse sehr niedrige Leerwohnungsziffer drängen sich zwei Erklärungen auf: eine nachfrageseitige und eine angebotsseitige. Im letzten Jahr hat das Bevölkerungswachstum wieder Fahrt aufgenommen. Die Wohnbevölkerung per Ende Mai wuchs gegenüber dem Vorjahr um fast 6000 Personen, also wieder deutlich stärker als in den von der Pandemie geprägten Jahren 2020/21 (+700 Personen) und 2019/20 (+1800 Personen). Dies führte zu einer erhöhten Nachfrage nach Wohnungen. Gleichzeitig wuchs das Wohnungsangebot nur schwach. Während die Zahl der Wohnungen in den vergangenen Jahren im Mittel um gut 2000 gestiegen war, erhöhte sie sich zwischen 2021 und 2022 lediglich um etwa 800, da vergleichsweise wenige Wohnungen fertiggestellt und viele abgebrochen wurden. Der 1. Juni als Stichtag fiel in diesem Jahr zufälligerweise auf einen Zeitpunkt, an welchem kurz zuvor viele Wohnungen abgebrochen, zahlreiche Neubauten aber noch nicht fertiggestellt worden waren. Da abgebrochene Wohnungen in der Stadt Zürich in der Regel durch Neubauten ersetzt werden, könnte sich die ausgesprochene Knappheit bald wieder etwas entspannen.

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