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Gleichstellungsplan der Stadt Zürich: Ergebnisse 2019–2022

Medienmitteilung

6 Schwerpunkte, 13 Ziele und 164 Massnahmen hat sich die Stadt Zürich im Gleichstellungsplan 2019–2022 vorgenommen. Mit dem Schlussbericht zum dritten Gleichstellungsplan zieht die Stadt Bilanz über das Erreichte. Die Arbeit für die Gleichstellung der Geschlechter führt die Stadt mit dem Gleichstellungsplan 2023–2026 weiter.

24. Mai 2023

Gleichstellung hat viele Facetten: Sie reicht von der Gleichstellung im Erwerbsleben über die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Teilhabe bis hin zum rechtlichen und gesellschaftlichen Schutz vor Diskriminierung. Mit dem Gleichstellungsplan setzt sich die Stadt jeweils für vier Jahre Schwerpunkte, denn nicht alles kann gleichzeitig angegangen werden. Ziel ist es, die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen voranzubringen. Mit dem dritten Gleichstellungsplan führte die Stadt Bewährtes fort und setzte gleichzeitig neue Akzente. Die Corona-Pandemie und fehlende zeitliche Ressourcen führten bei einigen Massnahmen aber zu Verzögerungen.

Die Fachstelle für Gleichstellung leitet und koordiniert den Gleichstellungsplan, begleitet und berät die Departemente bei der Erarbeitung und Umsetzung der Massnahmen, setzt auch eigene Massnahmen um und ist in Zusammenarbeit mit den neun Kontaktpersonen in den Departementen verantwortlich für die Evaluation und Berichterstattung. Der Schlussbericht zum Gleichstellungsplan verdeutlicht, dass dank dem breiten Engagement der Departemente und Dienstabteilungen und der koordinierten Vorgehensweise viele Massnahmen mit grosser Reichweite umgesetzt werden konnten:

  • Die Lohngleichheitskontrollen der Stadt Zürich bei der Vergabe von Aufträgen und bei Leistungsvereinbarungen werden von den kontrollierten Unternehmen als sinnvoll und nutzbringend erachtet. Die Kontrollen werden weitergeführt.
  • Der Frauenanteil im Kader der Stadtverwaltung ist in den vergangenen vier Jahren weiter gestiegen. Über die gesamte Stadt betrug er Ende 2022 31,3 Prozent im obersten, 34,6 Prozent im oberen und 45,6 Prozent im mittleren Kader. Der Zielwert von 35 Prozent Frauenanteil pro Kaderebene und Departement ist jedoch in einigen Departementen noch nicht erreicht.
  • Frauen und Männer für «geschlechtsuntypische» Berufe zu finden, gestaltet sich als schwierig, nicht zuletzt aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels. Trotzdem tragen gelungene Marketingkampagnen Früchte, beispielsweise bei der Stadtreinigung.
  • Eine breite Allianz aus Dienstabteilungen der Stadtverwaltung und zivilgesellschaftlichen Organisationen beteiligt sich am Projekt «Zürich schaut hin» gegen Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit im öffentlichen Raum und im Nachtleben. Die VBZ ist mit einem «Zürich schaut hin»-Bus unterwegs und in der Saison 2023 hängen in allen Badeanlagen Plakate und Flyer, die auf Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit aufmerksam machen. Zugleich ist das Personal sensibilisiert. Mit «www.belaestigt.ch» und «KMU konkret+» stehen ausserdem etablierte Angebote gegen sexuelle und sexistische Belästigung am Arbeitsplatz bereit.
  • Die Stadt Zürich setzt die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt koordiniert um. Um häusliche Gewalt zu erkennen, verfügen beispielsweise die Frauenklinik Triemli und das Notfallzentrum Waid des Stadtspitals Zürich über Konzepte und Leitlinien. Diese werden laufend weiterentwickelt.
  • Das breit angelegte Projekt «Atleta» fördert den Mädchenanteil im Vereinssport der Stadt Zürich. Die sportliche Teilhabe von Mädchen mit Migrationsgeschichte, aus sozial benachteiligten Gesellschaftsschichten sowie von Mädchen mit Behinderungen soll mithilfe eines vom Gemeinderat der Stadt Zürich gesprochenen Kredits ausgebaut werden. Die Bemühungen für einen Sport ohne Vorurteile und Diskriminierung werden im Rahmen der UEFA Women's EURO 2025 weitergeführt und vertieft.
  • Diverse Massnahmen zielen auch darauf ab, den Zugang zu den städtischen Angeboten und die Infrastruktur inklusiver zu gestalten und so bestehende Diskriminierungen abzubauen.

Der Gleichstellungsplan hat sich in der Stadtverwaltung etabliert. In einem nächsten Schritt wird die Fachstelle für Gleichstellung, die den Gleichstellungsplan im Auftrag des Stadtrats leitet, in Zusammenarbeit mit allen Departementen die Schwerpunkte und Ziele des vierten Gleichstellungsplans 2023–2026 konkretisieren.

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