In Zürich und in der ganzen Schweiz ist die Bereitschaft enorm, die Flüchtenden aus der Ukraine bestmöglich zu unterstützen. Das grosse zivilgesellschaftliche Engagement ist beeindruckend und ein starkes Zeichen für unsere solidarische Gesellschaft. Alle Menschen sollen sich in unserer Stadt zuhause fühlen. Das gilt für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine und anderen Kriegsgebieten, und es gilt für Sans-Papiers.

In Zürich leben schätzungsweise 10'000 Sans-Papiers. Die meisten von ihnen arbeiten, oft in Abhängigkeitsverhältnissen und unter problematischen Bedingungen. Zu vielen Dienstleistungen, die für uns selbstverständlich sind, haben sie keinen Zugang.

Der Stadtrat will deshalb eine Züri City-Card einführen. Sie ist ein persönlicher Stadtausweis, der Identität und Wohnsitz bestätigt – für alle Zürcherinnen und Zürcher, auch für Sans-Papiers. Die Züri City-Card soll allen Einwohnerinnen und Einwohnern unserer Stadt einen Nutzen bringen. Sie soll den Zugang zu Informationen, Dienstleistungen, kulturellen Angeboten und Freizeit-Aktivitäten vereinfachen und teilweise auch vergünstigen.

Am 15. Mai stimmen wir über einen Kredit ab zu den Vorbereitungsarbeiten. Über eine definitive Einführung der Züri City-Card werden wir dann abstimmen, wenn alle Details geklärt sind. Denkbar ist etwa, dass die Züri City-Card bestehende Ausweiskarten, wie zum Beispiel das Sportabo, die KulturLegi und die Bibliothekskarte, zusammenführt und so ihre Nutzung vereinfacht.

Mit der Züri City-Card können wir unser Zusammenleben, unsere Stadtgesellschaft und die Solidarität weiter stärken. Und die schwierige Lebenssituation von Sans-Papiers verbessern.

Corine Mauch
Stadtpräsidentin