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Unterricht

Analog zur Regelschule treten Schülerinnen und Schüler der Sonderschule im Alter von 4 Jahren in den Kindergarten ein. In der Regel durchlaufen sie in der Sonderschule sämtliche Schulstufen analog zur Regelschule: Kindergarten, Unter-, Mittel- und Oberstufe.

Ziele und Aufgaben der Sonderschulung

Dabei wird einerseits die aktuelle sowie die zukünftige Lebensumwelt analysiert:

  • Wo lebt der Schüler / die Schülerin?
  • Wo wird er / sie in den nächsten 2–3 Jahren leben?
  • Welche Fähigkeiten braucht der Schüler / die Schülerin, um in dieser Umgebung möglichst aktiv mitmachen zu können?
  • Wie muss «Schule / Unterricht» aussehen, damit der Schüler / die Schülerin möglichst viele Entwicklungsschritte machen kann?
  • Könnte man eine Umgebung so suchen oder die Schule so gestalten, damit der Schüler / die Schülerin besser Teilhabe erleben kann?

Andererseits werden Fähigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler analysiert und gezielt trainiert:

  • Was kann der Schüler / die Schülerin gut?
  • Was kann der Schüler / die Schülerin nicht so gut?
  • Wo steht der Schüler / die Schülerin in der Entwicklung der Einzelnen Fähigkeiten / Fertigkeiten?
  • Welche Fähigkeiten / Fertigkeiten braucht der Schüler / die Schülerin, um aktuell und/oder in Zukunft besser an den Aktivitäten der Lebensumwelt teilhaben zu können?

Die Ergebnisse dieser Analyse sowie die Folgerungen daraus im Hinblick auf die Wahl und Gestaltung der Umgebung sowie auf die Ziele und Inhalte der Schulung werden im Rahmen einer individuellen Förderplanung zusammengefasst, die Zielsetzungen und Massnahmen der Schulung umschreibt.

Organisation und Umsetzung

Die Schülerinnen und Schüler werden in Klassen zu ca. 6 Schülerinnen und Schülern zusammengefasst. Eine Heilpädagogische Lehrperson hat die Verantwortung für die Förderplanung dieser Gruppe.

Umgesetzt wird die Sonderschulung im Team, bestehend aus der Heilpädagogischen Lehrperson, Betreuungspersonal und therapeutischem Fachpersonal.

Örtlich wird die Schulung dort abgehalten, wo es dem Inhalt gemäss sinnvoll ist. Da häufig ganz lebenspraktische Themen im Vordergrund stehen, muss diese Schulung nicht zwingend immer in einem Klassenzimmer stattfinden, sondern kann genauso gut in der Hort-Küche, in der Stadt im Verkehr, beim Einkaufen oder in der Garderobe etc. stattfinden.

Sonderschulung dauert in der Regel von 08.00–16.00 Uhr, bzw. am Mittwoch bis 12.00 Uhr, inkl. Auffang- und Pausenzeiten. Wo, wann und mit wem innerhalb dieser Zeiten welche Trainingsaufgaben umgesetzt werden, beschreibt der individuelle, persönliche Stundenplan. Wo sinnvoll kann ein solcher Stundenplan aus Unterrichtslektionen bestehen, analog zur Regelschule. Er kann aber auch eine ganz andere, individuelle Struktur haben und Trainings- und Erholungszeiten dem einzelnen Schüler / der einzelnen Schülerin angepasst ausweisen.

Einbezug der Eltern

Eltern sind so weit möglich in die Planung der Schulung einbezogen. Im Rahmen der Schulischen Standortgespräche (SSG) diskutieren sie bei der Festlegung der groben Zielsetzungen mit. Dabei spielt ihre Beschreibung der Lebensumwelt eine grosse Rolle. An ihr soll sich ja die Förderung orientieren.

Da viele Förderbereiche immer wieder den lebenspraktischen Alltag betreffen, ist es sehr sinnvoll, wenn zwischen Schule und Eltern regelmässig über Form und der Übungen sowie über Erfahrungen ausgetauscht wird. Schule und Eltern je als Experten der Förderung eines Kindes mit unterschiedlichem Hintergrund können sich ergänzen, indem sie Erfahrungen und Alltags-Tipps austauschen.

Integration in die Regelschul-Umgebung

Die Heilpädagogische Schule der Stadt Zürich verfolgt mit ihrer Raumstrategie das Ziel, dass alle separierten Sonderschulklassen integriert sind in Regelschulhäuser. Dabei leben die separierten Klassen, zusammengefasst in Teams zu zwei oder drei Klassen, in der Regel kombiniert mit einem Hort, integriert in Regelschulhäusern.

Diese Strategie ist aktuell in den schulkreisen Glattal, Schwamendingen, Waidberg und Limmattal schon umgesetzt. In den Schulkreisen Letzi und Uto ist dieselbe Struktur geplant, ist aber abhängig von Schulhaus-Neubauten, die in den kommenden Jahren folgen werden. Die Klassen für die Schulkreise Uto und Letzi sind aktuell noch zusammengefasst im Schulhaus an der Gotthelfstrasse.

Durch die örtliche Nähe der Sonderschul-Teams in den Regelschulen bilden sich zunehmend interessante Formen der Zusammenarbeit: Teil-Integrationen einzelner Schülerinnen und Schüler, Wechsel zwischen Regel- und Sonderschulklasse je nach Bedarf, bis hin zu teilweisem gemeinsamem Unterricht von Regel- und Sonderschulklassen.

Im Kindergartenbereich hat sich in den letzten Jahren ein Zusammenarbeitsmodell ergeben, bei dem ein Sonderschul-Kindergarten und ein Regelschulkindergarten kooperieren und den grössten Teil ihres Alltags örtlich und zeitlich gemeinsam gestalten. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich im Bereich der Mittagsbetreuung.

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