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Was ist eigentlich Familie?

Einelternfamilie, Stieffamilie, gleichgeschlechtliche Familie, Grossfamilie... Die Liste könnte ewig weitergehen. Aber oft ist Familie einfach, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, füreinander sorgen und sich gegenseitig wichtig sind. Wir blicken zurück, wie der Begriff "Familie" früher definiert wurde und wie Familien heute zusammenleben.

Es gibt keine einheitliche Definition von Familie. Allgemein kann man aber sagen, dass Familie da ist, wo mindestens zwei Generationen bestehen, die einander verbunden sind. Neben der Kernfamilie (Vater, Mutter, Kind) mit verheirateten oder unverheirateten Eltern gilt als Familie auch Einelternfamilien, Stieffamilien und gleichgeschlechtliche Familien. Für viele Menschen ist Familie aber da, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, sich gegenseitig wichtig sind und füreinander sorgen. Die persönliche Definition von Familie ist also sehr individuell und beinhaltet nicht immer nur die Herkunftsfamilie.

Familie im Wandel

Oftmals hört man, dass früher alle Familien in Grossfamilien lebten und sich die Generationen gegenseitig unterstützten. Dies stimmt aber so nicht, denn fast alle Familienformen, welche wir heute kennen, gab es auch schon vor hundert Jahren. Der grosse Unterschied zu heute beruht also nicht auf der Familienform, sondern darauf, dass die Gründe meist auf freiwilligen und nicht auf ökologischen oder gesellschaftlichen Entscheidungen beruhen. Einzig gleichgeschlechtliche Familien gibt es erst seit kürzerer Zeit aufgrund der Abschaffung diskriminierender Gesetze.

Der grösste Teil der Familien in der Schweiz lebt, laut Bundesamt für Statistik gemeinsam mit Mutter, Vater und Kind(ern) zusammen (79%), danach folgen Einelternfamilien (15%) und Stieffamilien (5,5%). Die Zahl der Einelternhaushalte hat sich seit den 70-er Jahren aber mehr als verdoppelt.

Jedoch betreut nur ein Drittel der Alleinerziehenden ihr Kind allein. Bei den Übrigen helfen der andere leibliche Elternteil, ein neuer Partner oder die eigenen Eltern.

In der Stadt Zürich sehen die Daten sehr ähnlich aus: Stadtzürcher Mütter sind heute meist erwerbstätig, zwei Drittel der Mütter mit Kindern unter sechs Jahren arbeiten Teilzeit, 10% Vollzeit und 15 % sind nicht erwerbstätig. Rund 70% der Väter arbeiten Vollzeit und nur 22% Teilzeit. Etwas mehr als die Hälfte (55%) der Stadtzürcher Familien nimmt ein professionelles Kinderbetreuungsangebot wie Krippe, Tagesmutter oder Hort in Anspruch. 10% greifen auf andere Betreuungsformen, meist die Grosseltern, Verwandte oder Nachbarn zurück. (Hier finden Sie die detaillierten Zahlen

Als Kleinfamilie ist es oft nicht einfach, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bringen. Die meisten Mütter fühlen sich in der ersten Zeit allein mit dem Baby zuhause einsam und der Wunsch nach Gemeinsamkeit und Austausch besteht. Dieses Bedürfnis weg von der Individualisierung zu mehr Gemeinsamkeit, ist in den städtischen Gebieten in letzter Zeit gewachsen. Dies zeigt sich an den genossenschaftlichen Wohnformen, beim Engagement in der Nachbarschaftshilfe und bei vielen Freizeitaktivitäten in den Quartieren.

In der Mütter-und Väterberatung sind alle Familienformen willkommen. Gerne besprechen wir Ihre individuelle Situation und suchen mit Ihnen nach Lösungen.

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