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Bericht an den Gemeinderat zum IT-Projekt FAMOZ

Medienmitteilung

Der Stadtrat erstattet, wie vom Gemeinderat in einem Postulat verlangt, Bericht über die Schwierigkeiten beim IT-Projekt FAMOZ («Fallmanagement Modell Zürich»).

9. September 2009

FAMOZ löste vier unter einander nicht kompatible IT-Systeme ab, die zuvor für die Fallführung und Klientenbuchhaltung im Sozialdepartement eingesetzt worden waren. Das neue System wies gravierende Lücken und Mängel auf und führte zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der betroffenen Geschäftsprozesse. Mit den inzwischen getroffenen Massnahmen für die Stabilisierung und Fertigstellung ist der Stadtrat zuversichtlich, das Projekt mit zwar bedeutenden Mehrkosten, aber immer noch nachweisbarem Nutzen in geordnete Bahnen lenken zu können.

Der Stadtrat sieht eine ganze Reihe von Ursachen für den unbefriedigenden Projektverlauf. So wurden Prozesse und Abläufe zu wenig diszipliniert erarbeitet. Dies führte in der Folge zu laufenden Änderungen der Anforderungen, die den Charakter des Projekts – ein Standardprodukt mit leichten Anpassungen – schleichend, aber grundsätzlich umkehrten. Darauf und auf die sich daraus ergebenden Probleme reagierten viele Beteiligte nicht richtig: Projektsteuerung, Projektleitung und Lieferanten wehrten sich nicht gegen die Änderungen, und eine unheilige Allianz von überoptimistischer Projektleitung und unkritischer Aufsicht verhinderte, dass aus den Problemen die nötigen Konsequenzen gezogen wurden. Die Auftraggeberin, die damalige Sozialvorsteherin, wurde über die Probleme unzureichend informiert. Zudem verlief die Zusammenarbeit ungenügend, sowohl unter den externen Anbietern, als auch innerhalb des Sozialdepartements.  

Ein von Stadtrat Martin Waser im März 2009 in Auftrag gegebene juristische Untersuchung kommt zum Schluss, dass eine klare Zuweisung der Verantwortung nicht möglich ist. Der Stadtrat verzichtet deshalb auf Verantwortlichkeitsklagen.

Stadtrat Martin Waser hatte die Mitarbeitenden des Sozialdepartements, den Stadtrat und die zuständigen Gremien des Gemeinderates bereits seit Herbst 2008 mehrmals offen über die Probleme und die getroffenen Massnahmen informiert. Im Zusammenhang mit der Beantragung eines Zusatzkredits im Juli 2009 hatten die Fraktionen von FDP, SVP und CVP um einen Bericht an den Gemeinderat zu den Problemen gebeten.

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