Arbeitslose, welche die ihnen zustehende Anzahl Taggelder der Arbeitslosenversicherung ausgeschöpft haben, sind oft auf sich allein gestellt. Die Beratung und Vermittlung durch die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) nehmen sie in vielen Fällen nicht mehr in Anspruch. Solange sie noch über Erspartes verfügen, sind sie nicht zu finanzieller Unterstützung durch die Sozialhilfe berechtigt und verzichten meistens auch auf Beratung und Begleitung in den Sozialzentren. Diese Lücke zwischen Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe wirkt sich häufig negativ auf die betroffenen Menschen aus: Oft verschärfen sich in der Zeit ohne Betreuung persönliche Probleme, die Integrationschancen werden beeinträchtigt. Deshalb wollen die städtischen Sozialen Dienste und das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit die Situation der Ausgesteuerten durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den RAV und den Sozialzentren der Stadt Zürich verbessern.

Das auf zwei Jahre befristete Pilotprojekt «Coaching für Ausgesteuerte» bietet Ausgesteuerten eine massgeschneiderte Beratung an, um sie in der Stärkung ihrer Fähigkeiten und bei der Arbeitssuche zu unterstützen. Das für die Betroffenen freiwillige und kostenlose Angebot wird im Sozialzentrum Selnau und in den RAV Staffelstrasse und Badenerstrasse durchgeführt. Die Coachs, die die Hilfesuchenden zu Themen wie Finanzen und Gesundheit beraten und begleiten, arbeiten mehrheitlich im Sozialzentrum, bei dem sie auch organisatorisch angesiedelt sind. Einen halben Tag pro Woche sind sie in den RAV präsent, wo sie Hand in Hand mit den Personalberaterinnen und -beratern der RAV zusammenarbeiten und gemeinsam den Bedarf für Weiterbildungs- und Beschäftigungsprogramme festlegen. Für die Themen rund um die Arbeitssuche und Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt sind die Personalberaterinnen und Personalberater der RAV zuständig.