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Ein Jahr Strichplatz am Depotweg

Medienmitteilung

Am 26. August 2013 wurde der Strassenstrich am Sihlquai geschlossen und der Strichplatz eröffnet. Nach einem Jahr Betrieb zeigen sich weder Nachwehen am Sihlquai noch Verlagerungen. Die Neuregelung der Strassenprostitution hat die Ziele bezüglich Schutz der Bevölkerung und der Sexarbeiterinnen erreicht.

26. August 2014

Vor einem Jahr wurde der Strassenstrich am Sihlquai aufgehoben und der Strichplatz am Depotweg eröffnet. Der Strichplatz ist ein Schlüsselelement der Strategie der Stadt Zürich, mit einem Bündel koordinierter Massnahmen von Polizei, Sozialwesen und Gesundheitsbereich die Immissionen der Strassenprostitution auf die Bevölkerung zu minimieren und die Arbeitsbedingungen von Sexworkerinnen zu verbessern.

Strichplatz ist stadtverträglich

Die Bilanz nach dem ersten Betriebsjahr ist positiv. Am Sihlquai zeigen sich keinerlei Nachwehen. Es sind keine Verlagerungen in andere legale Strassenstrichzonen (Niederdorf, Brunau) oder in die Quartiere feststellbar. Der Strichplatz hat kaum Immissionen auf seine Nachbarschaft. Die Überführung der Strassenprostitution am Sihlquai in den kontrollierten Rahmen des Strichplatzes Depotweg in Altstetten verbessert die Sicherheit der Sexarbeiterinnen und bringt eine grosse Entlastung für die Bevölkerung.

Sexarbeiterinnen schätzen Infrastruktur und sozialmedizinisches Angebot

Wie beim Strassenstrich am Sihlquai in der Vergangenheit variiert die Anzahl der Sexarbeiterinnen auch auf dem Strichplatz. Im Schnitt wurden fünfzehn, maximal 32 Tickets pro Abend gelöst.

Die Sexarbeiterinnen schätzen am Strichplatz die Infrastruktur mit dem sozialmedizinischen Angebot und die Sicherheit. Insbesondere die Vermischung von Strassenstrich und Ausgangsszene hatte am Sihlquai zu unhaltbaren Zuständen geführt. Seit der Eröffnung des Strichplatzes ist es zu keinen groben Gewaltvorfällen mehr gekommen. Ein im Vergleich zum Sihlquai verringerter Verdienst als Resultat der Trennung der beiden Szenen ist nach wie vor Thema bei den Sexarbeiterinnen.

Platzordnung hat sich bewährt

Die Platzordnung wird mit Augenmass angewendet. Sie ermöglicht die Durchsetzung von Rahmenbedingungen für einen weitgehend reibungslosen Betrieb und wird beibehalten. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadtpolizei Zürich, sip züri, Flora Dora und den Anrainerinnern und Anrainern bewährt sich.

Notwendige Sicherheit gewährleistet

Um die notwendige Sicherheit auf dem Platz für die Benutzenden und das Quartier zu gewährleisten, wird der Platz entgegen den ursprünglichen Annahmen durchgängig betreut. Der aktuelle Betriebsaufwand liegt dadurch um 282 300 Franken über dem in der Volksabstimmung vom 11. März 2012 geschätzten Betrag. Die Betreuung des Platzes wird mit dem bestehenden Personalbestand geleistet. Sobald sich eine durchgehende Betreuung als nicht mehr notwendig erweisen sollte, werden entsprechende Anpassungen vorgenommen.