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Leichter Anstieg der Sozialhilfequote im Jahr 2017

Medienmitteilung

Angespannter Wohnungsmarkt als Herausforderung für benachteiligte Personen

Im Jahr 2017 waren 5,4 Prozent der Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher auf Sozialhilfe angewiesen. Neben dem Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt stellt für sie auch die Wohnungssuche eine grosse Herausforderung dar. Vor allem im Fall eines Wohnungsverlusts gestaltet sich die kurzfristige Suche nach einer Anschlusslösung schwierig; das Sozialdepartement unterstützt die Betroffenen.

26. Juni 2018

,4 Prozent der Bevölkerung in der Stadt Zürich bezogen irgendwann während des Jahres 2017 Sozialhilfe. Damit ist die Quote im Vergleich zum Vorjahr (2016: 5,2 Prozent) leicht angestiegen. Absolut waren 15 000 Haushalte ganz oder teilweise auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen, im Jahr zuvor waren es 14 159 Haushalte. Die Sozialhilfekosten sind im gleichen Zeitraum um 7,7 Prozent gestiegen. Erfreulich ist zu vermerken, dass im Jahr 2017 erstmals seit langem ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen und der Zahl der Aussteuerungen zu verzeichnen war. Diese positive Entwicklung ist wohl ein Grund, dass im Vergleich mit dem Vorjahr 1,5 Prozent mehr Fälle aus der Sozialhilfe abgelöst werden konnten. Dem entgegen stehen jedoch 7,2 Prozent neue Fälle, die Sozialhilfeunterstützung beantragen mussten. Bis sich positive Entwicklungen des Arbeitsmarktes nachhaltig in der Sozialhilfe niederschlagen, dauert es erfahrungsgemäss einige Zeit.

Wohnungsmarkt bleibt schwierig für benachteiligte Personen

Der angespannte Wohnungsmarkt in der Stadt Zürich bleibt eine grosse Herausforderung für benachteiligte Menschen. Günstige Wohnungen sind rar, während die Erwartungen an Bewerberinnen und Bewerber für freie Wohnungen steigen. Für viele der Stadtzürcher Sozialhilfebeziehenden stellt diese Situation ein Problem dar, denn neben ihrem limitierten Budget mangelt es ihnen oftmals auch an Sprachkenntnissen und Auftrittskompetenz, um sich erfolgreich auf Wohnungen bewerben zu können.

Frühes Eingreifen verhindert Wohnungslosigkeit

Weil sich die Suche nach einer neuen Wohnung für Klientinnen und Klienten der Sozialhilfe vor allem unter Zeitdruck als sehr schwierig erweist, gilt es, Anzeichen für den Verlust der Wohnung so früh als möglich zu erkennen und entsprechende Gegenmassnahmen rasch zu ergreifen. Vor allem bei Leerkündigungen grosser Liegenschaften infolge Totalsanierung oder Ersatzneubau versucht das Sozialdepartement, durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Vermietenden, durch die Einrichtung von Mieterbüros vor Ort oder mit Unterstützung durch Freiwillige bei der Wohnungssuche Anschlusslösungen für Betroffene zu finden. Zudem hat sich vor allem im Bereich der sogenannten Problemliegenschaften gezeigt, dass sich mit der Einleitung mietrechtlicher Schritte im Falle von kurzfristigen Kündigungen ein zeitlicher Aufschub erzielen lässt, der die Suche nach einer neuen Unterkunft vereinfacht.

Angebote der Wohnintegration bieten Übergangslösung

Für diejenigen Menschen, für die sich nach dem Verlust der Wohnung am freien Wohnungsmarkt keine Lösung abzeichnet und die bei der Suche nach einer Anschlusslösung auf Betreuung und Begleitung angewiesen sind, stehen verschiedene städtische und private Angebote im Bereich Wohnintegration zur Verfügung. In diesen zum Teil befristeten Mietverhältnissen erhalten Klientinnen und Klienten die notwendige Unterstützung zur Erhöhung und Aufrechterhaltung ihrer Wohnfähigkeit sowie Begleitung und Hilfestellung bei der Wohnungssuche. Damit sie über kurz oder lang wieder selbstständig und vor allem dauerhaft auf dem Wohnungsmarkt Fuss fassen können.

 

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