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Positive Bilanz der städtischen Notunterkünfte im Winter 2018/19

Medienmitteilung

Obdachlose Zürcherinnen und Zürcher konnten auch diesen Winter auf die Unterstützung der Stadt zählen. Niemand musste unfreiwillig draussen übernachten. Die Kapazitäten der städtischen Notunterkünfte waren stets ausreichend. Die enge Abstimmung unter den Unterstützungsangeboten sorgt für ein effizientes Hilfesystem.

2. April 2019

Die Bilanz der vergangenen Wintersaison – betrachtet wird der Zeitraum vom 1. November 2018 bis zum 31. März 2019 – fällt hinsichtlich der Situation von obdachlosen Menschen in der Stadt Zürich erneut positiv aus. Auch während einer längeren Kälteperiode im Januar musste niemand unfreiwillig draussen übernachten. Die Stadt Zürich hat zu jeder Zeit genügend Notunterkünfte zur Verfügung gestellt. Dank der bewährten Kombination aus den Kältepatrouillen von sip züri und den Unterbringungsmöglichkeiten in der städtischen Notschlafstelle konnte die Unterstützung obdachloser Zürcherinnen und Zürcher sichergestellt werden. Für Menschen mit Wohnsitz ausserhalb der Stadt Zürich beziehungswiese im Ausland stand im Sinne der Nothilfe ebenfalls jederzeit für eine Nacht ein Bett zur Verfügung. Auch obdachlosen Familien boten die Familienherbergen der Stadt Zürich genügend Kapazitäten: Im Durchschnitt übernachteten täglich mehr als 100 Personen im speziell auf diese Zielgruppe zugeschnittenen Angebot.

Präsenz und Unterstützung: die Kältepatrouille von sip züri

Während der kalten Saison rückt die Kältepatrouille von sip züri als Sozialambulanz immer dann aus, wenn der Wetterbericht für die kommende Nacht Temperaturen von unter 0°Grad Celsius anzeigt. Die Patrouille besteht aus jeweils zwei Mitarbeitenden, die bis 2 Uhr morgens die sip züri bekannten Schlaf- und Aufenthaltsplätze von Obdachlosen im Stadtgebiet aufsuchen und bei Bedarf Hilfe anbieten. In den vergangenen Monaten kam es bei 80 solcher Einsätze zu rund 200 Vernetzungen von Personen in städtische oder auch private Notunterkünfte (zum Beispiel Pfuusbus, Open Heart oder das Café Yucca) sowie, in Ausnahmefällen, in die Notaufnahme eines Spitals. Die Unterstützung erfolgt auf freiwilliger Basis: Die Mitarbeitenden versuchen die Betroffenen dazu zu motivieren, eine Notunterkunft aufzusuchen. Aktuell gibt es im Stadtraum Zürich ein gutes Dutzend bekannte obdachlose Personen, die unabhängig von der Witterung im Freien übernachten wollen. Diese werden regelmässig von sip züri aufgesucht, um sicherzustellen, dass ihre körperliche Verfassung und Ausrüstung die Übernachtung unter freiem Himmel zulässt. Im Zweifelsfall wird ein Notarzt beigezogen, der je nach Situation auch eine fürsorgerische Unterbringung anordnen kann.

Auslastung der städtischen Notschlafstelle seit Jahren konstant

Die Auslastung der Notschlafstelle ist mit rund 12°000 Übernachtungen jährlich seit einigen Jahren stabil. Die durchschnittliche Belegung im Jahr 2018 lag bei 65 Prozent (34 Personen/Tag), die meistbesuchte Nacht war die auf den 24. Oktober mit 46 Personen. In der gesamten Wintersaison 2018/19 wurden 4364 Übernachtungen gezählt, von denen 94 Prozent auf Personen entfallen, für die die Stadt Zürich zuständig ist. Sie haben sich im Durchschnitt für 18 Nächte in der Notschlafstelle aufgehalten. Wann immer möglich wird versucht, diese Menschen in ein längerfristiges Wohnangebot des Sozialdepartements zu integrieren. Die 21 Prozent Personen mit Wohnsitz ausserhalb der Stadt Zürich wurden in der Regel nach einer Nacht in der Notschlafstelle der Zentralen Abklärungs- und Vermittlungsstelle des Sozialdepartements zugewiesen.

Abklärung und Rückkehrhilfe

Personen ohne festen Wohnsitz, die sich in der Stadt Zürich aufhalten, können sich für Anspruchsabklärungen bei der Zentralen Abklärungs- und Vermittlungsstelle melden. Die Mitarbeitenden klären ab, wer für die Betroffenen zuständig ist und unterstützen organisatorisch und finanziell bei der Rückkehr in die Wohnsitzgemeinde beziehungsweise das Heimatland. 2018 wurde so in 134 Fällen finanzielle Rückkehrhilfe für Menschen aus dem Ausland in Höhe von 26°648 Franken geleistet. In der Wintersaison von November 2018 bis Mitte März 2019 wurde in 40 Fällen Hilfe geleistet.

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