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Drogeninformationszentrum DIZ: Jahresrückblick 2021

Medienmitteilung

Die Nachfrage nach Substanzanalysen ist ungebrochen. 2021 wurden sogar mehr Proben abgegeben als vor der Pandemie. Bereits jede fünfte Probe entfällt auf das neue Cannabis-Drug-Checking.

9. Mai 2022

Obwohl das Nachtleben in der Stadt Zürich auch 2021 mit Einschränkungen zu kämpfen hatte, stieg die Nachfrage nach Substanzanalysen weiter. Insgesamt wurden mit rund 2500 Proben über 200 Substanzen mehr abgegeben als im Vor-Pandemie-Jahr 2019.

DIZ besorgt über starke Schwankungen beim Wirkstoffgehalt

Kokain, MDMA und Amphetamin blieben neben Cannabis die meistgetesteten Substanzen. Bei Kokain und MDMA ist der Wirkstoffgehalt – und damit das Überdosierungsrisiko – seit mehreren Jahren unverändert hoch. Zusätzlich besorgniserregend sind die starken Schwankungen bei einzelnen Proben: Bei Kokain variierte der Gehalt zwischen nur 7 und 100 Prozent, während die höchstdosierte Ecstasy-Pille sechsmal stärker war als die niedrigstdosierte. Auch im letzten Jahr enthielt jede dritte im DIZ analysierte Kokainprobe mindestens ein potentiell gesundheitsgefährdendes Streckmittel. Bei Amphetamin traten bei jeder dritten Probe Syntheseverunreinigungen auf. Diese deuten auf eine unsachgemässe Herstellung in der illegalen Produktion hin und bergen unbekannte Gesundheitsrisiken.

Ecstasy keine reine Partydroge (mehr)?

Trotz Clubschliessungen entfielen rund 15 Prozent aller Proben auf MDMA, was dem Niveau von vor der Pandemie entspricht. Das Bild von Ecstasy als «reine Clubdroge» scheint somit überholt.

Rückgang bei den synthetischen Cannabinoiden

Das im Herbst 2020 neu geschaffene Cannabis-Drug-Checking trifft das Bedürfnis der Zielgruppe: Mit bereits 20 Prozent der Proben liegt Cannabis auf Rang zwei der getesteten Substanzen. Die Anzahl Proben mit synthetischen Cannabinoiden war 2021 rückläufig. Noch immer wurden aber bei jeder zehnten Probe synthetische Cannabinoide gefunden. Es bleibt entsprechend entscheidend, beim Konsum die Safer-Use-Regeln zu befolgen.

Verlagerung des Erwerbs in die digitale Welt

Der Trend, Substanzen online zu kaufen, setzte sich 2021 fort: 12 Prozent gaben an (2020: 10 Prozent), ihre Substanzen über das Darknet, Messenger-Dienste oder Social-Media-Plattformen gekauft zu haben.

saferparty.ch im neuen Look

Im November 2021 wurde die neue Webseite saferparty.ch lanciert. Die meistkonsultierte Schweizer Webseite zum Thema illegale Substanzen ist neu zweisprachig (D/E) und durch responsives Design auch für mobile Geräte optimiert.

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