Wenn Olympiasieger, Sportjournalistinnen und zahlreiche aktuelle und ehemalige Schweizer Meisterinnen und Meister in Zürich gemeinsam den Sport feiern, ist der Grund seit 27 Jahren der Gleiche: Die Verleihung des Sportpreises der Stadt Zürich. Am heutigen 6. Februar 2015 war es wieder soweit: In Anwesenheit von rund 300 Persönlichkeiten aus Sport und Politik wurden die Auszeichnungen von Stadtrat Gerold Lauber feierlich überreicht.

Wie Ende Dezember bekannt gegeben, hat die Jury entschieden, den Sportpreis der Stadt Zürich fürs Jahr 2014 zweimal zu vergeben: Der mit 10 000 Franken dotierte Preis wurde dem 400 Meter-Hürden-Europameister Kariem Hussein und dem Halfpipe-Olympiasieger Iouri Podladtchikov verliehen. Den Preis als Nachwuchssportlerin durfte die Kletterin Alina Ring entgegennehmen und als Sportförderer des Jahres wurde Patrick K. Magyar geehrt.

Begeisterndes Sportjahr 2014

Für den Vorsteher des Schul- und Sportdepartements, Stadtrat Gerold Lauber, ist diese Ehrung die Krönung eines begeisternden Stadtzürcher Sportjahrs 2014. Das Jahr startete mit dem Halfpipe-Olympiasieg von Iouri Podladtchikov im Februar fulminant. Es folgte ein spektakuläres Osterwochenende mit dem Gewinn des Meistertitels der ZSC Lions und dem Cupsieg des FC Zürich. Für strahlende Gesichter trotz Regenwetter sorgten im August die Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich. Kariem Hussein schrieb dabei mit dem Titelgewinn über 400 m Hürden Schweizer Sportgeschichte.

Im Verlauf des Jahres wurden von Stadtzürcherinnen und Stadtzürchern zudem insgesamt 170 Schweizer Meistertitel in allen Altersklassen errungen. «Sportminister» Gerold Lauber sagt: «Die Sportpreis-Verleihung ist eine tolle Gelegenheit, sich bei den Vereinen für ihr grosses ehrenamtliches Engagement zu bedanken und die Spitzenleistungen der Athletinnen und Athleten in einem feierlichen Rahmen zu würdigen.»

Dritte Auszeichnung für Iouri Podladtchikov

Zweifelsohne ein Ausnahmekönner ist Iouri Podladtchikov. Für den 26-jährigen bildet der Anlass schon fast ein bisschen Routine. Der Halfpipe-Spezialist vom Ice Ripper Snowboard Club Zürich erhielt die Auszeichnung heute nämlich bereits zum dritten Mal. Mit dem Olympiasieg in Sotschi gewann Iouri Podladtchikov 2014 die höchste Auszeichnung im Sport und setzte mit seinem selbstkreierten Sprung – dem Yolo-Filp – neue Massstäbe.

Kariem Hussein: «Unbeschreibliche Emotionen»

Während für Iouri Podladtchikov der 11. Februar 2014 ein unvergesslicher Tag ist, wird Kariem Hussein der 15. August 2014 für immer in Erinnerung bleiben, wie er sagt: «Es war ein unvergesslicher Moment.» Im strömenden Regen lief der Leichtathletikclub Zürich (LCZ) Athlet im Zürcher Letzigrund zum Europameistertitel und blieb dabei auch erstmals unter 49 Sekunden über die 400 m Hürden. Besonders berührt habe ihn, dass seine liebsten Personen im Stadion live dabei waren. «Sie alle dort zu sehen und diese Emotionen mit ihnen gemeinsam zu teilen, war unbeschreiblich.» Für diese Leistung heute den Sportpreis der Stadt Zürich verliehen zu bekommen, freut ihn. Der 26-Jährige betont: «Es ist eine besondere Anerkennung und die Krönung einer super Saison.»

Der spezielle Dank der Nachwuchspreisträgerin

Noch am Anfang einer vielversprechenden Karriere steht die Nachwuchspreisträgerin Alina Ring. Die Vize-Weltmeisterin und Europameisterin im Leadklettern bei den Juniorinnen freut sich über die Auszeichnung: «Sie ist eine grosse Ehre für mich und ich bin sehr dankbar.» ‹Danke› sagte die 16-Jährige auf eine viel kreativere Art und Weise als so manche Oscar-Preisträgerin aus Hollywood. In dem an der heutigen Verleihung gezeigten filmischen Porträt kletterte sie kurzerhand mit dem Sicherungsseil ein grosses «Merci» in die Kletterwand. Eine witzige Idee, die beim Publikum gut ankam. Zudem zeigt die Aktion ihre Dankbarkeit über den Preis. Denn das Mitglied des SAC-Regionalzentrums Sportklettern Zürich betont: «Die finanzielle Unterstützung ist sehr willkommen. Ich kann diese gut gebrauchen, zum Beispiel für die Finanzierung von Trainingslagern.» Und diese braucht sie nicht zuletzt, um ihr grösstes Ziel zu erreichen – einmal Weltmeisterin bei der Elite zu werden.

Patrick K. Magyars Einsatz für die Leichtathletik

Schon viele Weltmeisterinnen und Weltmeister engagiert, angefeuert und auch mal getröstet hat Patrick K. Magyar. Noch viel öfter hat der Sportförderer des Jahres 2014 jedoch junge Talente dabei unterstützt, ihren Traum vom Weltmeistertitel zu träumen oder jungen Menschen die Freude an der Bewegung vermittelt. Dafür hat der langjährige Direktor von Weltklasse Zürich Projekte wie «Jugend trainiert mit Weltklasse» oder den «UBS Kids Cup» lanciert. Dass er für dieses über 30-jährige Engagement heute geehrt wird, kam für ihn völlig unerwartet: «Ich durfte 1988 dabei sein als Res Brügger den erstmals verliehenen Sportpreis der Stadt Zürich als Sportförderer erhielt. Res war und ist immer mein grosses Vorbild. Ich hätte nie gedacht, einmal auf der gleichen Liste der Preisträger zu stehen wie er. Umso mehr erfüllt mich die Auszeichnung mit Freude und Stolz.» Dementsprechend hat die Auszeichnung für ihn einen sehr hohen Stellenwert: «Die Ehrung bedeutet mir vor allem deshalb sehr viel, weil es stets mein Anliegen war, dass Spitzensport und Grossanlässe auch in den Dienst des Breiten- und Nachwuchssports gestellt werden. Offensichtlich fanden diese Bemühungen ihre Anerkennung, was mich unheimlich freut.» Den Preis empfindet er als grosse Anerkennung für all seine Mitstreiter in den vergangenen Jahren. Denn er betont, dass heute Abend zwar ein Einzelner geehrt worden sei, aber es ein grosses Team brauche, um gute Nachwuchsprogramme oder Grossanlässe durchzuführen.

Durch die sportliche Gala führte Steffi Buchli. Pokale und Preisgelder überreichten Stadtrat Gerold Lauber und Jörg Blunschi, Geschäftsführer der Genossenschaft Migros Zürich. Die Preisgelder sowie die Feier sind grosszügig vom Migros Kulturprozent der Genossenschaft Migros Zürich gestiftet. Das Sportamt der Stadt Zürich dankt zudem der Firma bluetrac für die Unterstützung mit professioneller Medientechnik vor Ort.