Millionen von Menschen sind auf der Flucht und schon bald sind es 20'000, die hier in der Schweiz Schutz suchen. Unsere Schulen sind wieder stark gefordert. Weit über 120 Kinder besuchen bereits die Stadtzürcher Volksschule. Dort, wo es Platz hat, werden die ukrainischen Kinder in Regelklassen integriert. Ist die nicht möglich, werden sie in Auffangklassen zugeteilt. Die Saalsporthalle wurde neben Zivilschutzanlagen ebenfalls für die Aufnahme von 200 Geflüchteten eingerichtet. Ich bedanke mich herzlich beim Schulpersonal und bei den betroffenen Sportvereinen für ihr Verständnis und die grosse Flexibilität.

Mitte letzter Woche sind «meine» Flüchtlinge bei mir angekommen. Eine sechsköpfige Familie mit ihrem Grossvater. Sie sind froh, dass sie das Bundesasylzentrum nach wenigen Tagen verlassen konnten und nun gemeinsam in meiner Wohnung leben können. Ihre Schilderungen aus der Heimat beelenden. Der Grossvater hat sein gesamtes Hab und Gut verloren. Seine Wohnung liegt in Trümmern.

In der vergangenen Woche war ich als «Gastgeber» beschäftigt: Bettwäsche kaufen, Lebensmittel besorgen, die Familie in Empfang nehmen, instruieren und das erste Nachtessen kochen. Dann folgt der Ämterlauf: Die Familie muss registriert und die Kinder sollen eingeschult werden. Da die Familie mit dem Auto angereist ist, brauchen sie eine Parkkarte. Die vielen Telefongespräche zeigen, dass auch auf den Ämtern sehr viel Wohlwollen und Hilfsbereitschaft vorhanden ist. Vor allem konnte ich konkrete Erfahrungen sammeln und weiss nun besser, wo der Schuh drückt und kann an geeigneter Stelle Verbesserungen anregen.

Filippo Leutenegger
Vorsteher Schul- und Sportdepartement