Kerngruppenmodell
Das Kerngruppenmodell der Stadt Zürich hat zum Ziel, mit einer koordinierten, interdisziplinären Zusammenarbeit problematische Entwicklungen und potenzielle Gewaltrisiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten. Es soll zudem die Kooperation und den Austausch zwischen Institutionen und Organisationen fördern. Dank der starken Vernetzung kann es bestehende Synergien nutzen und neue Ressourcen erschliessen.
Das Kerngruppenmodell kennt drei unterschiedliche Ebenen, bei denen Beteiligte unterschiedlicher Fachbereiche einbezogen werden. Auf der niederschwelligen Ebene, der Ebene des Runden Tischs, findet ein regelmässiger Austausch statt.
Die drei Ebenen sind:
- Delegierte der einzelnen Schulkreise: zum Runden Tisch
- Bei konkreten und aktuellen Fällen: Fachleute der Kerngruppe
- In akuten und dringenden Fällen: das Interventionsteam
Hier treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen im Kinder- und Jugendbereich tätigen Institutionen. Es werden allgemeine Tendenzen und Beobachtungen aus den Quartieren und Schulkreisen ausgetauscht und diskutiert. Darüber hinaus werden Präventionsmassnahmen zum Thema Gewalt koordiniert. Es werden keine Personendaten ausgetauscht. Es finden pro Jahr (mindestens) zwei Sitzungen pro Schulkreis statt. Die Verantwortung liegt bei den Kreisschulbehörden.
In konkreten Fällen kann eine Kerngruppe einberufen werden. Hier werden weitere Massnahmen besprochen und beschlossen. Ziel der Kerngruppe ist das Bereitstellen von Kenntnissen, Erfahrungen und Ressourcen aller beteiligten Institutionen. Entscheidung betreffend Einsatz und Zusammensetzung eines Interventionsteams wird hier getroffen. Zudem wird auch über rechtliche Schritte beraten. Die Kerngruppe ist kein verbindlich installiertes Gefäss sondern findet nur im konkreten Fall statt. Ein Thema für eine Kerngruppe kann sich aus dem runden Tisch oder aus aktuellem Anlass ergeben. Einberufen wird die Kerngruppe durch die Kreisschulbehörde.
Bei akuten und schwerwiegenden Fällen werden Interventionsteams zur Unterstützung einberufen. Ziel ist eine schnelle und effiziente Lösung einer akuten Bedrohungssituation. Dazu kann auch eine Gefährdungs- und Bedrohungseinschätzung gehören. Der Einsatz findet vor Ort statt und die Medienarbeit wird über die Kommunikationsstellen der involvierten Dienste koordiniert. Die Leitung des Interventionsteams liegt bei der Leitung der Fachstelle für Gewaltprävention und der Leitung des Jugenddienstes der Stadtpolizei Zürich in Absprache mit der Kreisschulbehörde. Bei einer Bedrohungslage greift das Bedrohungsmanagement. Hier liegt die Leitung bei der Blaulichtorganisation.