Eltern & Familien
Wieso Jugendliche trinken
Wie Erwachsene trinken auch Jugendliche aus verschiedenen Gründen Alkohol:
Alkohol hebt die Stimmung
Alkohol lockert auf und enthemmt. Man fühlt sich selbstbewusster. Die Stimmung kann aber rasch ins Negative kippen.
Alkohol ist cool
Wer Alkohol trinkt, ist kein Kind mehr. Man tut, was Erwachsene auch tun. Alkohol mag in einer Gruppe dazugehören. Sich von diesem Gruppendruck abzugrenzen, ist für Jugendliche oft schwer. Man will nicht Aussenseiter sein.
Alkohol heizt die Party an
Ohne Alkohol kann eine Party nicht lustig sein. Die Meinung ist verbreitet.
Und an mancher Party geht es genau darum: sich zu betrinken. Doch, was macht eine gute Party aus? Diskutieren Sie mit Jugendlichen darüber.
Alkohol gegen Langeweile
Alkohol regt an und entspannt. Es kann Jugendliche deshalb reizen, Alkohol gegen Langeweile zu trinken. Keine gute Idee. Es besteht die Gefahr, dass der Konsum zur Gewohnheit wird.
Alkohol gegen Probleme
Alkohol drängt Probleme in den Hintergrund – zumindest für den Moment. Es ist aber ein Alarmzeichen, wenn Jugendlichen trinken, weil sie Probleme haben in der Schule, zu Hause oder in Beziehungen. Solche Jugendliche brauchen dringend Unterstützung.
Wie häufig Jugendliche trinken
Jugendliche trinken im Durchschnitt deutlich weniger regelmässig Alkohol als früher. Hier einige aktuelle Zahlen:
- Jünger als 14 Jahre: Die wenigsten haben schon Alkohol getrunken.
- 14 Jahre: 1 von 4 hat im Monat vor der Befragung Alkohol getrunken.
- 15 Jahre: 5 von 10 hatten im Monat vor der Befragung Alkohol getrunken.
- 15 Jahre: Ca. 8 von 10 waren höchstens einmal betrunken in ihrem Leben.
Wieso Alkohol riskant ist
Die Erfahrung fehlt
Jugendlichen trinken unregelmässig, dafür oft in grosse Mengen. Sie sind sich nicht bewusst, dass Alkohol erst nach einer Stunde voll zu wirken beginnt. Zudem fehlt ihnen oft das Bewusstsein, dass Alkohol die Hemmschwelle senkt und die Gefahr für einen Unfall steigt.
Empfindlicher auf Alkohol
Jugendliche reagieren empfindlicher als Erwachsene. Sie sind leichter und deshalb schneller betrunken.
Achtung Mischgetränke
Teenager mixen Alkohol wie Rum oder Wodka gerne mit Süssgetränken. Der Überblick geht so rasch verloren.
Noch mitten in der Entwicklung
Alkohol kann die Entwicklung empfindlich stören. Auch das Risiko abhängig zu werden, ist höher als bei Erwachsenen. Je jünger jemand zu viel trinkt, umso grösser ist das Risiko als Erwachsener abhängig zu werden.
Was Eltern tun können
Alkohol gehört an Anlässen wie Familienfeiern, Festen oft dazu. Entsprechend wichtig ist es, dass Junge den Umgang lernen können. Unsere Empfehlungen:
Sich informieren und Vorbild sein
Informieren Sie sich über Risiken und Wirkungen von Alkohol. Erste Informationen finden Sie auf diesen Seiten, weitere über die Links.
Eltern müssen selber nicht auf Alkohol verzichten. Achten Sie aber auf einen massvollen Konsum. Auch wer selbst trinkt, kann seinem Kind klare Grenzen setzen.
Über Alkohol sprechen
Vertrauen Sie ihrem Kind und lassen ihm Freiheiten. So lernt es Verantwortung zu tragen. Vereinbaren Sie Regeln und seien Sie konsequent, wenn Ihr Kind diese bricht.
Sprechen Sie über Wirkungen und Risiken von Alkohol. Berücksichtigen Sie das Alter.
- Unter 16 sollten Jugendliche keinen Alkohol trinken. Will ein Kind unbedingt probieren, kann ein Schlückchen helfen, den Reiz des "Verbotenen“ zu brechen.
- Jugendlichen ab 16 zu verbieten, Bier oder Wein zu trinken, ist wenig realistisch. Sprechen Sie besser darüber: Wie es trinkt. Wie sich die Risiken senken lassen. Zum Beispiel, wie es nach Hause kommt.
- Ab 18 geht es für Eltern darum Verantwortung abzugeben und trotzdem im Gespräch zu bleiben. Sprechen über einen verantwortungsvollen Umgang und über Risiken gerade im Ausgang.
Ein Gespräch hilft Ihnen generell die Situation einzuschätzen. Versuchen Sie aber keines zu erzwingen. Bieten Sie es an. Vermeiden Sie Vorwürfe. Erzählen Sie von Ihren Sorgen und hören Sie Ihrem Kind zu.
Sich Unterstützung holen
Stossen Sie an Ihre Grenzen?
Zögern Sie nicht und holen Sie sich Rat – bei Freunden, beim Arzt oder Fachleuten der Suchtprävention.
Das gilt selbstverständlich auch, wenn man sich sorgt, wenn Angehörige oder Bekannte zu viel oder zu riskant trinken.
Weitere Informationen
- Suchtprävention Kanton Zürich Informationen zu Alkohol und andere Substanzen. Selbsttests, Beratungsangebot und umfangreiche Link-Liste.
- Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs Information zu Sucht und Alkohol. Links zu Beratungsangeboten.
Kurzberatung
Kurzberatung zu Sucht und Konsum
Haben Sie Fragen zu Sucht oder Konsum? Machen Sie sich Sorgen, um Ihr Kind, um Kinder und Jugendliche, um Angehörige, um sich selber? Mailen Sie uns. Rufen Sie uns an. Wir sind für Sie da.
risikoCHECK
Kurzberatung für Jugendliche ab 12 und junge Erwachsene
Thematisiert werden Konsum von Digitalen Medien und Substanzen wie Alkohol, Cannabis oder Tabak. Der risikoCHECK hilft riskantes Verhalten zu erkennen und motiviert, neues Verhalten auszuprobieren.
Alkohol, Tabak, Cannabis & Co.
Elternabend für Eltern von Kindern und Jugendlichen zw. 10-16 Jahren
Mittels verschiedener Methoden werden Wissen und Kompetenzen vermittelt. Im Zentrum stehen die Rolle und der Austausch der Eltern.
Mehr zu Alkohol, Tabak, Cannabis & Co
Alkohol, Tabak, Cannabis - Junge sensibilisieren
Workshop für Jugendlichen ab 14 Jahren
In Absprache mit einem lokalen Veranstalter im Quartier (Jugendarbeit, GZ, Kirche etc.) arbeiten wir mit Jugendlichen zu Alkohol, Tabak und/oder Cannabis und deren spezifischen Risiken. Ziel der Workshops ist nicht Abstinenz um jeden Preis sondern die Vermeidung einer Suchtentwicklung und körperlichen, psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen, die durch den Konsum entstehen können.
Alkohol, Tabak und Cannabis & Co - Sensibilisierung von jungen Menschen
Schulung Jugendschutz
Weiterbildung für Verkäuferinnen und Verkäufer von Alkohol
Nach einem Input zu den Risiken von Alkohol für junge Menschen und einer Übersicht über die Gesetzeslage zum Alkoholverkauf werden besonders "heikle" Situationen besprochen und anhand von Fallbeispielen eingeübt.
Mehr zu Schulungen zum Jugendschutz
Jugendliche und Alkohol
Coaching und Beratung zum Thema Jugendliche und Alkohol
Ob im Verein, in der Pfadi oder im Jugendtreff. wir unterstützen Sie beim Entwickeln einer Haltung und der Definition eines verantwortungsbewussten Prozesses.
Mehr zu Coaching zum Umgang mit Alkohol