Bei Verdacht auf Prostatakrebs ist zur Diagnosesicherung eine Biopsie der Prostata notwendig. Dabei werden über eine sehr feine Hohlnadel winzige Proben aus dem Organ entnommen. Durch eine vorherige MRI Untersuchung der Prostata können besonders verdächtige Areale innerhalb der Prostata identifiziert werden. Die Areale können während der Biopsie gezielt angegangen werden; diese Art der Biopsie nennt sich Fusionsbiopsie. Diese Untersuchung erfolgt ambulant und kann mit verschiedenen Zugängen und Anästhesiearten durchgeführt werden.
Die Prostata-Biopsie kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden: In Lokalbetäubung, Propofol-Sedation oder Kurznarkose. Die Option der Sedation (wie zum Beispiel bei einer Darmspieglung) direkt im urologischen Ambulatorium ist ein Novum und wird von den Patienten extrem geschätzt, denn die Intervention ist somit praktisch schmerzfrei. Die Biopsie erfolgt ambulant. Die richtige Wahl hängt im Einzelfall ab von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Lage der verdächtigen Läsion innerhalb der Prostata, der geplanten Anzahl der zu entnehmenden Proben sowie auch den Präferenzen des Patienten selbst. Folgende vier Arten der Biopsie bietet das Stadtspital Zürich an:
Diese Biopsie erfolgt über den Enddarm, weshalb eine antibiotische Prophylaxe notwendig ist. Dabei wird eine dünne Ultraschallsonde in den Enddarm eingelegt, darüber wird die Prostata mittels Lokalbetäubungsmittel unempfindlich gemacht (analog der Lokalbetäubung bei Zahnarzt, Hautarzt etc). Es ist die technisch einfachste und unkomplizierteste Art der Biopsie und dauert ca. 15 Minuten. Die wichtigsten Komplikationen, welche in der Häufigkeit von 1-2% auftreten können, sind die Infektion der Prostata (sogenannte Prostatitis), da vom Darm her Keime in die Prostata verschleppt werden können, und die Harnverhaltung (vorübergehende Unfähigkeit, Harn lösen zu können). Risikofaktoren für die Infektion sind die vorausgehende wiederholte und vor allem zeitnahe Einnahme von Antibiotika (innerhalb der letzten 3 Monate) für die Harnverhaltung bereits vor der Biopsie bestehende Beschwerden beim Wasserlösen.
Diese Art der Biopsie entspricht prinzipiell der oben beschriebenen Methode. Der Unterschied liegt darin, dass zusätzlich zu der lokalen Betäubung eine Sedation (vergleichbar mit einem tiefen Schlaf) möglich ist und der Patient von der ganzen Biopsie nichts mitbekommt. Diese Sedation ist aber keine Narkose und es ist keine Beatmung notwendig. Diese Art der Sedation wird z.B. bei Darmspieglungen bereits seit Jahrzehnten sehr sicher eingesetzt. Die Sedation mit kurzer Aufwachzeit nimmt ca. 20-30 Minuten mehr in Anspruch als obige Methode.
Bei dieser Art der Biopsie erfolgt die Biopsie über das Hautareal zwischen dem Hodensack und der Enddarmöffnung, dem so genannten Damm (auch Perineum). Die Lokalbetäubung ist hier schwieriger als bei der Methode via Darm, deshalb erfolgt diese Art der Biopsie bei uns in Sedierung oder (siehe auch nachfolgend) in Anästhesie-geführter Kurznarkose. Die reine Sedierung (wie zum Beispiel bei einer Darmspiegelung) ist elegant, es gibt aber gewisse Einschränkungen, welche manchmal ein Ausweichen auf eine Narkose notwendig machen. Der grosse Vorteil liegt dabei in der praktisch nicht vorhandenen Komplikation der Prostatainfektion, da das Hautareal im Gegensatz zum Darm desinfiziert werden kann. Prinzipiell kann bei dieser Methode auf eine antibiotische Prophylaxe verzichtet werden. Die Sedation mit kurzer Aufwachzeit nimmt ca. 20-30 Minuten mehr in Anspruch als die erste Methode, die Lokalbetäubung ohne Sedation. Diese Methode eignet sich ganz besonders bei Patienten, welche bereits Prostatainfektionen nach Biopsien im Vorfeld erlebt hatten, bei Einnahme von Antibiotika (v.a. wegen Infektionen im Harntrakt) innerhalb der letzten 3 Monate (respektive vorbekannten antibiotika-resistenen Keimen) oder aber bei Läsionen, welche unmittelbar vor der Harnröhre liegen und somit mit den anderen Methoden schwieriger erreichbar sind. Natürlich kann diese Methode immer auch ausschliesslich auf Wunsch des Patienten erfolgen.
Bei dieser Art der Biopsie erfolgt die Biopsie über das Hautareal zwischen dem Hodensack und der Enddarmöffnung, dem so genannten Damm (auch Perineum). Die Lokalbetäubung ist hier schwieriger als bei der Methode via Darm, deshalb erfolgt diese Art der Biopsie bei uns in Anästhesie-geführter Kurznarkose, sofern eine alleinige Sedation (vgl. vorherige Methode) aus gewissen Gründen nicht durchgeführt werden kann. Der grosse Vorteil liegt dabei in der praktisch nicht vorhandenen Komplikation der Prostatainfektion, da das Hautareal im Gegensatz zum Darm desinfiziert werden kann. Prinzipiell kann bei dieser Methode auf eine antibiotische Prophylaxe verzichtet werden. Der zeitliche Gesamtaufwand liegt mit Vorbereitung und Aufwachzeit bei ca. 90-120 Minuten. Diese Methode eignet sich ganz besonderes bei Patienten, welche bereits Prostatainfektionen nach Biopsien im Vorfeld erlebt hatten, bei Einnahme von Antibiotika (v.a. wegen Infektionen im Harntrakt) innerhalb der letzten 3 Monate (respektive vorbekannten antibiotika-resistenen Keimen) oder aber bei Läsionen, welche unmittelbar vor der Harnröhre liegen und somit mit den anderen Methoden schwieriger erreichbar sind. Natürlich kann diese Methode immer auch ausschliesslich auf Wunsch des Patienten erfolgen.