Akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen sind ernsthafte Erkrankungen, bei denen die Bauchspeicheldrüse entzündet ist. Die akute Form tritt plötzlich auf und kann starke Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme verursachen, während die chronische Form über einen längeren Zeitraum fortschreitet und dauerhaft das Gewebe schädigt, was zu einem anhaltenden Schmerzen und Funktionsverlust der Bauchspeicheldrüse führt. Häufige Ursachen sind übermässiger Alkoholkonsum und Gallensteine, wobei eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend für die Prognose sind.
Bauchspeicheldrüsenzysten und zystische Tumoren sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die sich in oder auf der Bauchspeicheldrüse bilden können. Diese können entweder gutartig oder bösartig sein. Die Symptome sind oft unspezifisch und reichen von Bauchschmerzen bis zu Verdauungsstörungen. Zur genauen Diagnose und Behandlung werden bildgebende Verfahren wie Ultraschall und CT-Scans eingesetzt. Nur nach eingehender Bklärung zeigt sich, ob eine chirurgische Entfernung erforderlich ist.
Vorstufen bösartiger Tumoren in der Bauchspeicheldrüse, wie intraduktale papillär-muzinöse Neoplasien (IPMN) und muzinöse zystische Neoplasien (MCN), sind abnorme Zellveränderungen, die das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. Diese Veränderungen können durch bildgebende Verfahren wie MRI oder CT frühzeitig erkannt werden. Eine regelmäßige Überwachung und gegebenenfalls eine chirurgische Entfernung sind wichtig, um eine mögliche Krebserkrankung zuvor zu kommen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreas-Karzinom) ist eine aggressive Krebsart, die oft erst spät diagnostiziert wird und daher eine schlechte Prognose hat. Zu den Symptomen gehören Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Gelbsucht und Verdauungsprobleme. Die Behandlung umfasst meist eine Kombination aus Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie. Entscheidend für die Prognose ist eine frühzeitige Diagnosestellung.
Bei Tumoren auf der rechten Seite der Bauchspeicheldrüse ist die Whipple-Operation die einzige Methode, die zu einer Heilung führen kann. Es handelt sich um einen grossen, komplexeren Eingriff, der mehrere Stunden dauert und eine intensive Nachbehandlung erfordert. Operativ wird ein Teil der Bauchspeicheldrüse, der Gallenwege und der gesamte Zwölffingerdarm entfernt. Die verbleibenden Teile des Verdauungssystem werden anschliessend so miteinander verbunden, dass man auch langfristig ein normales Leben ohne Einschränkungen führen kann.
Werden die Tumore erst später entdeckt, unterstützen wir die Patient*innen, damit sich die Lebensqualität verbessert. Bei der Besprechung im interdisziplinären Team definieren wir, welche Kolleg*innen der verschiedenen Fachgebiete bei den jeweiligen Problemen helfen können, um ein optimales Wohlbefinden für den Patienten zu erzielen.
Die Chirurgie der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein zentraler Schwerpunkt im Stadtspital Zürich Triemli. Durch enge Zusammenarbeit mit umliegenden Krankenhäusern und hohe Fachkompetenz zählt das Stadtspital zu den grössten Pankreaszentren in der Schweiz.
Die chirurgische Behandlung von Bauchspeicheldrüsentumoren hängt vor allem von der Tumorart, seiner Lage innerhalb der Bauchspeicheldrüse und seinem Verhältnis zu den umliegenden Organen und Gefässen ab.
Wenn Tumore im Schwanzbereich der Bauchspeicheldrüse keine grossen Blutgefässe befallen, wird der betroffene Teil operativ entfernt. Bei gutartigen Tumoren kann dies, abhängig von der Lage der Vorgeschichte, auch minimalinvasiv (laparoskopisch) erfolgen.
Da die Bauchspeicheldrüse brüchiges Gewebe aufweist, besteht das Risiko, dass der Abstzungsrand oder die operativ hergestellte Verbindung zum Dünndarmundicht wird und Bauchspeicheldrüsensaft in die Bauchhöhle austritt. Um die Folgen eines solchen Lecks, wie lebensgefährliche Blutungen und Abszesse möglichst zu verhindern, werden während der Operation Drainagen eingelegt.
Die chirurgische Behandlung von Tumoren im Kopfbereich der Bauchspeicheldrüse ist deutlich komplexer und risikoreicher. Aufgrund der anatomischen engen Verbindung zwischen Bauchspeicheldrüsenkopf, Zwölffingerdarm und Gallengang ist eine isolierte Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes nicht möglich. Stattdessen wird die Whipple-Operation durchgeführt, bei der der Bauchspeicheldrüsenkopf zusammen mit dem gesamten Zwölffingerdarm, dem Gallengang der Gallenblase und einem kleinen Magenanteil entfernt wird.
Zur Rekonstruktion wird der verbleibende Bauchspeicheldrüsenkörper, der Gallengang und der Magen mit dem Dünndarm verbunden. Dieser ausgedehnte Eingriff dauert in der Regel 5–6 Stunden.
Stadtspital Zürich Triemli
Viszeralchirurgie
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