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Dornen machen noch keinen Kaktus

Medienmitteilung

Entdeckungsreise durch den Stammbaum sukkulenter Pflanzen

«Alles Kaktus?», die neue Fokusausstellung in der Sukkulenten-Sammlung Zürich, lädt in einer umfassenden Schau dazu ein, die unterschiedlichsten Wuchsformen sukkulenter Pflanzen zu erleben, und zu erfahren, wie sich die verschiedenen Verwandtschaften unterscheiden lassen.

12. Juni 2015

Ein dicker, grüner Stamm ohne Blätter, dafür mit Dornen – so stellt man sich gemeinhin
einen Kaktus vor. Aber auch Pflanzen mit besonders dicken und manchmal gezähnten
Blättern werden oft als Kakteen bezeichnet. Mit der Ausstellung «Alles Kaktus?» zeigt die Sukkulenten-Sammlung Zürich spielerisch und interaktiv auf, dass dies so nicht stimmt, und dass der oft besungene «kleine grüne Kaktus» zahlreiche Doppelgänger hat. Die Fähigkeit zur Wasserspeicherung (Sukkulenz) hat sich nämlich im Pflanzenreich sehr vielfältig und parallel entwickelt. Die Kakteen mit ihren 1890 Arten machen nur einen kleinen Teil der rund 15 100 bekannten Sukkulenten aus.


«Verwandt, aber nicht gleich» und «Gleich, aber nicht verwandt»

In der Ausstellung werden neun Pflanzenfamilien mit besonders vielen Sukkulenten detailliert porträtiert und die Unterschiede zu ähnlich aussehenden Pflanzen auf leicht verständliche Art erklärt. Auf einem Stammbaumpfad durch das ganze Areal der Sukkulenten-Sammlung, dieses «lebenden Museums», erfahren die Besucherinnen und Besucher den vertrackten Unterschied zwischen botanischen Verwandtschaften und irreführenden Ähnlichkeiten.

Sukkulentenvielfalt im Stammbaum der Pflanzen

Die Evolution der Pflanzenvielfalt als Anpassung an unwirtliche Bedingungen wurde in der Schweiz in dieser Art noch nie aufgearbeitet. Schon am Eingang fällt der Blick auf einen mit Giesskannen nachgebildeten Kaktus. Die Anzahl der Giesskannen bringt das Thema Sukkulenz auf den Punkt und veranschaulicht, wie gross das Fassungsvermögen des Wasserspeichers eines Säulenkaktus aus der Sammlung (Pachycereus pringlei im Nordamerikahaus) ist: 200 Liter.

Teilfinanzierung mit privaten Mitteln

Die aufwändige und umfassende Ausstellung wurde möglich dank eines grosszügigen Legats einer Gönnerin sowie eines namhaften Beitrags des Fördervereins der Sukkulenten-Sammlung, womit die Hälfte der Ausstellungskosten gedeckt werden konnte.

Kurator Urs Eggli mit dem «Cactus d‘Or» geehrt

In Zürich ist auf kleinem Raum die weltweit artenreichste Sammlung sukkulenter Pflanzen ausgestellt. Das internationale Renommee der Sukkulenten-Sammlung unterstreicht die Verleihung des «Cactus d'Or» an Dr. Urs Eggli, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator der Ausstellung, eine Woche vor deren Eröffnung. Die vom Fürstentum Monaco gestiftete Auszeichnung «Cactus d’Or» wird seit 1978 alle zwei Jahre von der Internationalen Organisation für Sukkulentenforschung (IOS) für Verdienste um die Sukkulentenforschung verliehen. Der «Cactus d'Or» geht damit bereits zum zweiten Mal nach Zürich. Im Jahr 2000 hatte ihn Diedrich J. Supthut, der frühere Leiter der Sukkulenten-Sammlung Zürich, entgegennehmen dürfen.