Um Lösungsvorschläge für eine im kommunalen Richtplan vorgesehene Verbindung über das Gleisfeld beim Zürcher Hauptbahnhof zu erhalten, schrieb die Stadt Zürich einen internationalen Projektwettbewerb aus und präsentierte im Dezember 2010 das Siegerprojekt «337939» des Architektenteams Flint & Neil / Explorations architecture. Die Verbindung erhielt den Namen «Negrellisteg».
Veränderte Rahmenbedingungen
Seit der Ausschreibung des Wettbewerbs haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Es sind verschiedene Gleisquerungen in Planung, mit dem Velotunnel befindet sich eine davon in unmittelbarer Nachbarschaft des Negrellistegs. Deshalb wird dieser nur noch als Fussgängerüberführung geplant. Beim Wettbewerb 2010 war die Stadt noch von einer Verbindung für den Fuss- und Veloverkehr ausgegangen.
Die Änderung hat erheblichen Einfluss auf das Bauwerk, das nun beispielsweise keine Rampen für den Veloverkehr mehr aufweisen muss. Damit benötigt es deutlich weniger Platz und lässt sich wesentlich günstiger erstellen. Beim Siegerprojekt von 2010 war von Kosten von 30 Millionen Franken auszugehen. Eine private Finanzierung für diesen hohen Betrag liess sich nicht finden. Eine solche hatte das Postulat 2014/352 angeregt, das 2014 im Gemeinderat mit 108:0 Stimmen überwiesen wurde.
Weiteres Vorgehen
Die Verbindung über das Gleisfeld ist nach wie vor im Richtplan eingetragen. Links und rechts davon sind viele Wohnungen und Arbeitsplätze entstanden, und es entstehen weitere. Die Stadt sucht deshalb nach Lösungen, die Verbindung als Fussverbindung zu einem späteren Zeitpunkt und angepasst an die neuen Gegebenheiten umzusetzen.