Baltensperger+Siepert sind bekannt geworden für Kunstprojekte, die das Publikum mit einbeziehen. Das hat auch in Leutschenbach gut geklappt, wo die Bevölkerung sich in den letzten Wochen am Sammeln von Aluminium aktiv beteiligte, um daraus ein kollektives Kunstwerk zu produzieren. So wurden beispielsweise ganze Karosserieteile von ausgemusterten Autos im Sammelcontainer auf dem Genossenschaftsplatz abgelegt oder für die Kinder eine Piñata organisiert, um sie für die Sammelaktion zu sensibilisieren.

Wie bei früheren Projekten von Baltensperger+Siepert ist das entstehende Kunstobjekt Teil eines gesamten künstlerischen Prozesses. Die Glocke, so der Titel des Werkes, appelliert an gesellschaftliche Werte und schafft gemeinsame, prozesshafte Erfahrungen, die sich in die Geschichte des Quartiers einschreiben. Ganz bewusst haben die Künstler einen genossenschaftlichen Kontext für ihre Aktion gewählt: «mehr als wohnen» gilt als Modell bei der gemeinschaftlichen Entwicklung neuer Formen des Zusammenlebens.

Die Giessaktion als Schlusspunkt des Kunstprojektes findet am Samstag, 25. August, ab 18 Uhr, auf dem Areal der Genossenschaft «mehr als wohnen» statt und ist öffentlich. Am Sonntag, 26. August, wird die Glockenskulptur um 10 Uhr freigelegt und der Öffentlichkeit übergeben.

«Die Glocke» ist Teil der Ausstellung «NEUER NORDEN ZÜRICH», einer Initiative der Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) der Stadt Zürich. Das Kunstwerk wurde massgeblich unterstützt von der Baugenossenschaft «mehr als wohnen» und von der IGORA, der Genossenschaft für Aluminium-Recycling.