Die Zürcherinnen und Zürcher legen immer mehr Wege zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr zurück. Das zeigt der 6. Bericht Stadtverkehr, den der Stadtrat vorgelegt hat. Nach einem Jahr der witterungsbedingten Stagnation hat der Veloverkehr wieder zugelegt. Die absolute Anzahl Wege, die mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) zurückgelegt werden, bleibt konstant – relativ gesehen sinkt der MIV-Anteil also. Stadtrat Richard Wolff zeigt sich erfreut über diese Entwicklung: «Trotz Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum gelingt es, die Belastungen durch den Verkehr in Grenzen zu halten.»
Sorgen bereitet den Verantwortlichen die Zunahme von Velounfällen. Seit 2012 haben die Velounfälle überproportional zu den Velofrequenzen zugenommen (plus 59 Prozentpunkte gegenüber 36 Prozentpunkten). Auch zugenommen hat die Schwere der Verletzungen der verunfallten Velofahrerinnen und -fahrer.
Fortschritte gibt es im Bereich der Strassenlärmsanierung. Das Bundesgericht hat das Vorgehen der Stadt Zürich zur Lärmverminderung durch Temporeduktionen gestützt. Dadurch können weitere Tempo-30-Abschnitte umgesetzt werden, die bisher durch Einsprachen blockiert waren. Nichtsdestoweniger bleiben noch immer weit über 100 000 Personen in der Stadt Zürich übermässigem Verkehrslärm ausgesetzt.
Im Fokus des 6. Berichts Stadtverkehr 2025 steht der öffentliche Verkehr. Dieser bildet als meistgenutztes Verkehrsmittel (Modalsplit 2015: 41 Prozent aller Wege) das Rückgrat der stadtverträglichen Mobilität. Stadtrat Michael Baumer, der neue Vorsteher der Industriellen Betriebe, hebt die Pünktlichkeit und die kurzen Reisezeiten des ÖV hervor: «Diese Pluspunkte müssen wir unbedingt erhalten. Der ÖV darf nicht langsamer werden.»