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Hardplatz und Stauffacher: Gelungene Neugestaltungen mit unterschiedlicher Nutzungsdichte

Medienmitteilung

2018 erhob das Tiefbauamt der Stadt Zürich die Qualität und Nutzung des neu gestalteten Hardplatzes und Stauffachers. Trotz ähnlich hoher Zufriedenheit von 83 beziehungsweise 93 Prozent unterscheiden sich die beiden Orte stark. Der Hardplatz besticht durch seine Unaufgeregtheit, wohingegen der Stauffacher eine gut genutzte Umsteigezone ist, die auf dem Vorplatz der Kirche ebenso zum Verweilen einlädt.

28. Februar 2019

Seit 2007 erhebt das Tiefbauamt jährlich mit Beobachtungen und Strassenbefragungen, wie Passantinnen und Passanten neugestaltete öffentliche Räume nutzen und beurteilen. Im Sommer 2018 standen der Hardplatz und der Stauffacher im Fokus.

Der Hardplatz: weitläufig und übersichtlich

Der Hardplatz hat durch die verlängerte Tramlinie 8 vom Kreis 4 über die Hardbrücke nach Zürich-West eine neue Bedeutung im städtischen Netz erhalten. Der Hardplatz ist keine Tramendschlaufe mehr, sondern eine Haltestelle der neuen Tramverbindung über das Gleisfeld. Die gestalterischen Elemente, die Weitläufigkeit und die neue Übersichtlichkeit verleihen dem Platz eine ruhige Atmosphäre. Er bildet zu jeder Tageszeit ein entspanntes Gegenstück zur lauten, verkehrsreichen Hardbrücke.

Die Hardstrasse und die Topographie des Geländes unterteilen den Hardplatz in Teilbereiche. Entsprechend wird er kaum als Einheit wahrgenommen, was die Zufriedenheit der Nutzenden mit dem Platz jedoch wenig beeinträchtigt. Je nach Bedürfnis wird die Infrastruktur auf der einen oder der anderen Seite der Hardstrasse benutzt. So werden die Bereiche nahe der Tramhaltestelle und Blockrandbebauungen zumindest teilweise zum Verweilen genutzt. Gleichzeitig passieren auch Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs und Velofahrende diese Bereiche. Der kleinere Bereich in der Zufahrtsschlaufe zur Hohlstrasse, der - trotz nahem motorisiertem Verkehr – durch die vielen Bäume und Bänke lauschigste Teil des Hardplatzes, wird kaum genutzt oder wahrgenommen. Allerdings können gerade die geringe Nutzung und Unaufgeregtheit dieses kleinen Platzes als Luxus in Zürichs dichtem Westen bezeichnet werden. Es ist ausserdem zu vermuten, dass die Nutzung des Hardplatzes im Kontext der Quartierentwicklung durch das neue Polizei- und Justizzentrum und die Umnutzung der SBB-Werkstätten zunehmen wird.

Die Gesamtzufriedenheit mit dem neuen Hardplatz ist mit 83 Prozent der Befragten hoch. Vor allem die Gestaltung und die Bepflanzung des Hardplatzes werden von den Befragten meist positiv bewertet. Der Wunsch nach mehr Grün wird aber auch hier, wie schon bei anderen bisher untersuchten Plätzen in Zürich, geäussert. Die Wahrnehmung der Bepflanzung dürfte sich mit dem Heranwachsen der Bäume in den kommenden Jahren aber verbessern.

Der Stauffacher: von unterschiedlichsten Menschen vielfältig genutzt

Der Stauffacher profitiert von seinen unterschiedlichen Bereichen. Während die Umsteigezone der Haltestelle Stauffacher hauptsächlich dem Personentransit dient, lädt der Vorplatz vor der St. Jakobskirche zum Verweilen ein. Ab der Mittagszeit gewinnt der Bereich vor der Kirche, mit seiner Sitzmauer und dem Rasen zum Picknicken, und als Treffpunkt an Bedeutung und bleibt gut genutzt bis in die späten Abendstunden.

Nicht nur die Raumstruktur ist vielfältig am Stauffacher, sondern auch die Nutzenden und die Art der Nutzungen. Alle Altersgruppen, Personen aus unterschiedlichen Milieus und mit unterschiedlichen Lebensstilen sind auf diesem Platz zu beobachten. Sie befinden sich auf dem Arbeits- oder Schulweg, legen hier eine Pause ein oder haben sich hier verabredet. Trotz hoher und unterschiedlicher Nutzungsdichte sind kaum Konflikte zu beobachten. Die Zufriedenheit mit dem Stauffacher ist ausserdem sehr hoch. 93 Prozent aller befragten Personen äusserten sich positiv zum Platz. Negative Rückmeldungen und Verbesserungswünsche wurden selten angegeben. Die Raumstruktur des Platzes ermöglicht es offenbar, dass der Stauffacher einladender und gut funktionierender Aufenthalts-, Durchgangs- und Umsteigeort in einem sein kann.

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