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Städtischer Beitrag an den Sihl-Hochwasserschutz

Medienmitteilung

Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat einen Objektkredit von maximal 15 Millionen Franken für den Investitionsbeitrag der Stadt an den Kanton Zürich an die Gesamtkosten des Hochwasserschutzes Sihl-Zürichsee-Limmat mit dem Entlastungsstollen Thalwil.

30. September 2020

Im Jahr 2005 entging Zürich nur knapp grossen Hochwasserschäden. Wäre bei den damaligen Unwettern das Niederschlagszentrum über dem Einzugsgebiet der Sihl gelegen statt über dem Berner Oberland, dann wäre die Sihl über die Ufer getreten und es wäre zu grossflächigen Überflutungen der Zürcher Innenstadt und des Hauptbahnhofs gekommen.

Die Lagebeurteilung nach den Hochwasserereignissen von 2005 zeigte, dass grosser Handlungsbedarf für den Schutz vor seltenen Hochwasserereignissen besteht. Analysen des Schadenpotenzials zeigen, dass das Überflutungsgebiet das untere Sihltal und die Stadt umfasst und somit eines der grössten Hochwasserrisiken der Schweiz darstellt. Die kantonale Gebäudeversicherungsanstalt schätzt das Schadenpotenzial alleine in der Stadt auf zirka 6,7 Milliarden Franken. Hinzu kämen hohe volkswirtschaftliche Kosten durch Betriebsstörungen und -unterbrüche und der Ausfall oder die Zerstörung der Infrastruktur für Energie, Telekommunikation und Verkehr als Folge von Überflutungen. 

Um solche Szenarien zu verhindern, projektiert der Kanton in Thalwil einen Entlastungsstollen. Extreme Sihl-Hochwasser würden durch den Stollen in den Zürichsee umgeleitet, wodurch Überschwemmungen des unteren Sihltals und der Stadt verhindert werden können. Der Pegel des Zürichsees würde durch das zusätzliche Wasser aus dem Entlastungsstollen höchstens um 5 Zentimeter ansteigen. Gleichzeitig wird durch den Kanton das Platzspitzwehr erneuert und die Engstellen im Bereich Rathaus- und Münsterbrücke werden verbessert. Die Kosten für den Entlastungsstollen wurde auf der Basis des Bauprojektes mit 175 Millionen ausgewiesen.

Vor dem Hintergrund der genannten Risiken zieht die Stadt einen besonderen Nutzen aus dem kantonalen Hochwasserschutzprojekt. Es ist daher vorgesehen, dass die Stadt einen freiwilligen Investitionsbeitrag in der Höhe von maximal 15 Millionen Franken an den Kanton Zürich für den Entlastungsstollen Thalwil bewilligt. Es ist vorgesehen, dass auch die SBB und die SZU Investitionsbeiträge an das Projekt leisten, da auch sie vom geplanten Entlastungsstollen in Thalwil einen grossen Nutzen haben werden.

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