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Auf Fingerspitzen durch Zürichs Innenstadt spazieren

Medienmitteilung

Von einer «ganz neuen Erfahrung für uns Blinde», sprach die Präsidentin der Caritasaktion der Blinden bei der Präsentation eines ertastbaren Bronze-Stadtmodells am Stadthausquai. Beim neuen Tastmodell handelt sich um eine Schenkung des Lions Club Zürich-Turicum und der Zürcher Kantonalbank an Sehbehinderte und Sehende.

2. Juni 2021

In vielen deutschen Städten gibt es Stadtmodelle aus Bronze, auf denen kleine Punkte in Braille-Schrift Erläuterungen zu Gebäuden, Strassen und Plätzen geben. Sie stammen alle von Vater und Sohn Egbert und Felix Brörken in Nordrhein-Westfalen.

In Zürich gibt es auf dem Zwingliplatz seit 2008 ein Tastmodell des Grossmünsters. Diese Schenkung des Schweizerischen Blindenbundes wurde erst kürzlich nach Reparaturarbeiten wieder aufgestellt.

Ein Tastmodell eines Stadtgebiets hatte Zürich noch nicht. Vertreterinnen und Vertreter des Lions Club Zürich-Turicum kamen 2018 anlässlich ihres sozialen Engagements als Serviceclub auf die Idee, der Stadt Zürich solch ein Modell der Innenstadt zu schenken. Sie konnten 2019 die Zürcher Kantonalbank als Sponsor sowie Stadtrat Richard Wolff für diese Idee gewinnen.

Limmatufer beim Stadthaus als Standort

Das Tiefbauamt und weitere städtische Stellen evaluierten zusammen mit dem Lions Club 18 mögliche Standorte. Die Wahl fiel schliesslich auf den Stadthausquai in der Nähe des Waldmanndenkmals. «Dieser Ort ist umgeben von touristischen Höhepunkten, über die man auf dem Modell gleich Informationen bekommt», begründete Stadtrat Wolff die Standortwahl bei der Präsentation des Modells. Lions-Mitglied und Initiant des Projekts, Marcel Rohr, zeigte sich glücklich, dass das Modell umgesetzt und prominent platziert werden konnte: «Ein von mir lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung».

Zürich zwischen Bellevue und Hauptbahnhof ertasten

Felix Brörken hat das Zürcher Tastmodell im Massstab 1:750 erstellt und zeigt das Gebiet der Altstadt zwischen Bürkliplatz / Bellevue und Hauptbahnhof. Dieser Massstab erlaubt es, die Stadtstruktur gut zu ertasten. An der Präsentation wurde dies von Ruth Häuptli, der Präsidentin der Schweizerischen Caritasaktion der Blinden, bestätigt: «Ein bronzenes Stadtmodell gibt uns blinden Menschen die Möglichkeit, Zürichs Innenstadt mit den Fingerspitzen kennenzulernen, auf diesen durch die Strassen zu spazieren, die Anordnung der Plätze und Gassen sowie die Grössenunterschiede zwischen den Gebäuden zu ertasten, zu erkennen und eine ganz neue Erfahrung zu machen», so Ruth Häuptli. 

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