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Bauvorhaben 2023: Lebenswert bleiben, klimaneutral werden

Medienmitteilung

Das Tiefbauamt setzt 2023 rund 120 Bauprojekte um. An der Jahresmedienkonferenz stellte Amtsdirektorin Simone Rangosch eine Auswahl davon vor. Stadträtin Simone Brander zeigte auf, wie das Tiefbauamt mit seinen Bauprojekten zur klimaneutralen Stadt beiträgt, basierend auf der neuen Dachstrategie «Stadtraum und Mobilität 2040».

7. Februar 2023

Das Tiefbauamt bearbeitet 2023 etwa 500 Projekte. Davon werden rund 120 in diesem Jahr mit dem Bau starten. Die Anzahl Bauprojekte und der finanzielle Aufwand bewegen sich im langjährigen Mittel.

Zur klimaneutralen Stadt beitragen

2022 haben 75 Prozent der Zürcher*innen dem Klimaschutzziel «Netto-Null» zugestimmt. Der Wandel hin zu einer klimaneutralen Stadt sei ihr Hauptanliegen, sagte Stadträtin Simone Brander an der Jahresmedienkonferenz: «Dafür müssen wir den Strassenraum noch stärker umverteilen: zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs sowie zusätzlicher Bäume». Sie zeigte auf, wie das Tiefbauamt mit seinen Projekten zu einer klimaneutralen Stadt beiträgt. Als Beispiel stellte die Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements das geplante Projekt an der Manessestrasse - Stauffacherquai vor. Dort ist vorgesehen, dass es ab 2027 abgetrennte und durchgehende Veloverbindungen sowie 100 neue Veloabstellplätze geben wird. Fussgänger*innen erhalten mehr Platz und 40 zusätzliche Bäume tragen zur Hitzeminderung bei.

In der Planung von Infrastrukturprojekten liegt der Fokus gemäss der Dachstrategie «Stadtraum und Mobilität 2040» auf der Förderung des Fuss-, des Velo- und des öffentlichen Verkehrs. Ebenfalls zentraler Bestandteil der Strategie ist die Umsetzung von Hitzeminderungsmassnahmen wie die Pflanzung von Bäumen und das Entsiegeln von Flächen. Um den dafür notwendigen Platz zu schaffen, müssen auch Blaue-Zone-Parkplätze aufgehoben werden. Autos sollen auf Privatgrund abgestellt werden, wie dies das kantonale Planungs- und Baugesetz vorsieht. Ein Grossteil der Emissionen im Tiefbau entsteht durch die Herstellung und die Entsorgung von Baumaterialien – insbesondere durch Beton. Um einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten, werden in Zürich ressourcenschonendere Rezepturen bei der Betonmischung und den Asphaltbelägen eingesetzt. Auch eine möglichst klimaneutrale Beschaffung durch die Stadt trägt zur Erreichung der Klimaziele bei. Die revidierte Submissionsverordnung des Kantons Zürich wird voraussichtlich im Sommer 2023 in Kraft treten. «Wir werden den ökologischen und sozialen Kriterien bei der Beschaffung mehr Beachtung schenken und den neuen Spielraum für die klimaneutrale Beschaffung nutzen», sagte Stadträtin Brander.

Bauen für eine hohe Lebensqualität

Simone Rangosch, Direktorin Tiefbauamt, gab einen Überblick über ausgewählte Baustellen. In 17 Bauprojekten werden ab diesem Jahr Fernwärmeleitungen eingebaut, etwa in Riesbach, am rechten Seeufer. Dort wird der Energieverbund Tiefenbrunnen klimafreundliche Energie aus Seewasser gewinnen. Der Leitungsausbau geschieht etappenweise und koordiniert mit anderen Baubedürfnissen. Im kommenden Herbst starten die Bauarbeiten in der Fröhlich-, Dufour- und Münchhaldenstrasse. Neben dem Leitungsbau für den Energieverbund werden 25 zusätzliche Bäume gepflanzt und alle Parkierungsflächen (400 m2) entsiegelt. In der Fröhlichstrasse, Abschnitt Dufour- bis Bellerivestrasse, errichtet das Tiefbauamt eine Begegnungszone. Auch in weiteren Quartieren werden Hitzeminderungsmassnahmen umgesetzt: 26 zusätzliche Bäume und 600 m2 Grünflächen erhält die Widmerstrasse in Wollishofen. An der Segantinistrasse in Höngg werden 13 zusätzliche Bäume gepflanzt, 28 an der Katzenbachstrasse in Seebach.

«Wir arbeiten auch mit Hochdruck an Verbesserungen für Velofahrer*innen, etwa im Rahmen unserer Bauprojekte», sagte Amtsdirektorin Rangosch: «Im Frühjahr kann zudem die erste Velovorzugsroute (VVR) von Altstetten in den Kreis 4 eröffnet werden. Um die Veloinfrastruktur zu verbessern, werden wir dieses Jahr zusätzlich über 50 Sofortmassnahmen umsetzen.» 2023 werden vier weitere VVR öffentlich ausgeschrieben: VVR Wollishofen, VVR Oerlikon bis Riesbach, VVR Aussersihl (Bullingerplatz bis See sowie Altstetten bis HB) und VVR Industrietangente.

Im Nieder- und Oberdorf führt das Tiefbauamt bis 2028 Instandsetzungsarbeiten aus. Verschiedene Werkleitungen müssen saniert werden. Anschliessend wird die Oberfläche instand gestellt. In den Hauptgassen wird die Pflästerung durch eine hindernisfreie ersetzt. In den Nebengassen werden die alten Steine wiederverwendet. Um die Belastung für die Bevölkerung und das Gewerbe so gering wie möglich zu halten, teilte das Tiefbauamt die Bauarbeiten in Teilgebiete auf, die zeitlich versetzt realisiert werden. Dies ist eine der 18 grösseren Baustellen, die das Tiefbauamt im 2023 startet. Ein weiteres Beispiel sind die Bauarbeiten in Witikon: In der Wehrenbachhalde und der unteren Waserstrasse starten dieses Jahr umfangreiche Bauarbeiten für die Siedlungsentwässerung. Ein neuer begehbarer Speicher- sowie ein Entlastungskanal sollen auch bei starkem Regen ausreichend Wasser fassen können, um es dosiert in den Stöckentobelbach abzuleiten.

Als Teil der Bauprojekte werden auch Tram- und Bushaltestellen hindernisfrei gebaut. «Insgesamt sind wir auf gutem Weg, das Behindertengleichstellungsgesetz zu erfüllen», erklärte Simone Rangosch. Zur Beschleunigung der Umsetzung des hindernisfreien Netzes wird das Tiefbauamt 2023 mit Sofortmassnahmen weitere 80 Bushaltekanten hindernisfrei umbauen. 

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