Die Mobilitätsstrategie «Stadtverkehr 2025» der Stadt Zürich hat das Ziel, eine umwelt- und stadtverträgliche Mobilität zu fördern und die öffentlichen Strassen und Plätze für die Menschen aufzuwerten. Seit dem Start der Strategie im Jahr 2012 ist es gelungen, die stetige Zunahme des Verkehrsaufkommens durch den Einsatz umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr zu bewältigen. Dennoch bleiben die negativen Auswirkungen des Verkehrs auf Bevölkerung und Umwelt nach wie vor hoch.

Die Jahre 2020 und 2021 waren durch die Corona-Pandemie geprägt. Das hat auch im Zürcher Stadtverkehr zu deutlichen Veränderungen geführt. Das Verkehrsaufkommen ging insgesamt zurück, da die Lockdown-Phasen und Homeoffice zu weniger Mobilität führten. Mit der Normalisierung der Gesundheitslage im Jahr 2022 knüpfte die Verkehrssituation wieder an die Entwicklungen vor 2019 an. Zwei pandemiebedingte Veränderungen haben sich aber etabliert: eine vermehrte Nutzung des Velos sowie verstärktes Homeoffice. Diese beiden Entwicklungen können in der Summe zu einer Glättung der morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzen beitragen.

Wichtige Weichenstellungen

Im Jahr 2022 wurden entscheidende Meilensteine gesetzt, die die künftige Mobilitäts- und Verkehrsplanung in der Stadt Zürich prägen werden. Der kommunale Richtplan für Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen (SLöBA) sowie die Überarbeitung des kommunalen Richtplans für Verkehr wurden vom Kanton genehmigt und sind nun rechtskräftig. Neben der Umsetzung der Velovorzugsrouten gemäss der Volksinitiative «Sichere Velorouten» wurde auch der historische Parkplatzkompromiss für die Innenstadt aufgehoben. Die neue Bestimmung ermöglicht eine verstärkte Umwidmung von Parkplätzen in Fussgänger-, Velo-, Grün- und Aufenthaltsbereiche.

Durch die Volksabstimmung im Mai 2022 zum Klimaschutzziel hat sich die Stadt Zürich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2040 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Dieses Ziel ist in der neuen städtischen Umweltstrategie und der Dachstrategie «Stadtraum und Mobilität 2040» verankert und konkretisiert. Die Dachstrategie berücksichtigt die enge Wechselwirkung zwischen Stadtraum und Mobilität. Verkehr findet im Stadtraum statt und die Gestaltung und Nutzung des Stadtraums bestimmen, wie Mobilitätsbedürfnisse erfüllt und der Verkehr organisiert werden können. Künftig sollen Stadtraum und Mobilität ganzheitlich betrachtet und integral geplant werden. Die Vision lautet: «Lebenswert bleiben, klimaneutral werden».

Ablösung der Strategie und des Berichts «Stadtverkehr 2025»

Auf Basis der Dachstrategie und der neuen kommunalen Richtpläne werden derzeit zwei neue Fachstrategien für Stadtraum und Mobilität erarbeitet. Diese werden die übergeordneten Ziele konkretisieren und strategische Planungen entwickeln beziehungsweise. aktualisieren. Dabei wird insbesondere die Rolle des motorisierten Individualverkehrs diskutiert. Obwohl dieser auch künftig für bestimmte Verkehrszwecke relevant sein wird, soll er sowohl relativ als auch absolut reduziert werden, um Handlungsspielräume im begrenzten Strassenraum zu schaffen und signifikante Fortschritte zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt zu erzielen.

Die neue Fachstrategie Mobilität wird in absehbarer Zeit die Strategie «Stadtverkehr 2025» ablösen. Aufgrund der medientechnologischen Entwicklungen seit dem Start von «Stadtverkehr 2025» ist der vorliegende der letzte Jahresbericht in dieser Form. In Zukunft werden Verkehrs- und Mobilitätsdaten sowie die zentralen Massnahmen zur Erreichung der strategischen Ziele über den städtischen Webauftritt veröffentlicht. Dies ermöglicht eine laufende Aktualisierung von Daten und Massnahmen sowie attraktivere und interaktivere Darstellungsmöglichkeiten. Die bewährten strategischen Planungen und die noch laufenden Massnahmen von «Stadtverkehr 2025» werden in die neue Mobilitätsstrategie übernommen, wo nötig aktualisiert oder ergänzt und nahtlos fortgesetzt.

Weiter mit Hochdruck Richtung Netto-Null

Auch im laufenden Jahr 2023 stehen wichtige strategische Entscheidungen und Umsetzungen an. Die Verkehrsbetriebe Zürich werden ihre Netzentwicklungsstrategie 2040 vorlegen, die die nötigen Schritte zur Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrsnetzes aufzeigen wird. Der Massnahmenplan «Netto‑Null CO₂», der unter der Leitung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes erstellt wird und viele Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen enthält, wird in Kraft treten. Ebenso werden der neue darauf abgestimmte Masterplan Energie, die aktualisierte strategische Planung «Urbane Logistik und Gewerbeverkehr» und das Gesamtkonzept zur Förderung der Elektromobilität vorgelegt.

Die Dienstabteilung Verkehr, das Tiefbauamt und weitere städtische Dienstabteilungen arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung des Velovorzugsroutennetzes, der dritten Etappe der Strassenlärmsanierung und vieler weiterer Infrastrukturprojekte. Diese Projekte schaffen Platz für Fuss- und Veloverkehr, verbessern die Aufenthaltsqualität und Biodiversität der Strassenräume und setzen Massnahmen zur Hitzeminderung um. Alle diese Bemühungen tragen dazu bei, dass Zürich lebenswert bleibt und gleichzeitig klimaneutral wird.