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Züri Fäscht 2023: 1,2 Millionen Dosen und Flaschen recycelt

Am Züri Fäscht 2023 wurden Wertstoffe wie Alu, PET, Glas und Karton erstmals konsequent recycelt. Durch Abfalltrennung während und nach dem Fest konnten 900'000 Alu-Getränkedosen und 300'000 PET-Getränkeflaschen zurückgewonnen werden. Gesamthaft hat Entsorgung + Recycling Zürich 55 Tonnen Wertstoffe gesammelt und damit fünfmal so viel wie 2019. Es wurde eine Reduktion der Kehrichtmenge um 20 Prozent realisiert.

Das Züri Fäscht lockt jeweils Millionen Besucher*innen in die Limmatstadt. Das offene, weitläufige Festgelände mit weiten Flächen und engen Stellen stellt einige Herausforderungen an die Reinigung und die Abfallbewirtschaftung, für die Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) verantwortlich ist.

Am diesjährigen Züri Fäscht hat ERZ ein komplett neues Abfallkonzept umgesetzt mit dem Ziel, die Kehrichtmenge um die Hälfte zu reduzieren und die Sauberkeit während dem Festbetrieb zu verbessern. Dazu wurden rund 120 grüne Entsorgungspunkte aufgestellt und während des ganzen Festbetriebs bewirtschaftet. 350 Mitarbeitende der ERZ-Logistik und der Stadtreinigung waren im Einsatz. Sie wurden von 400 freiwilligen Recycling Heroes unterstützt. Dank neuen Logistikwegen über Wasser konnten Abfälle auch während den Festzeiten aus dem Festgelände wegtransportiert werden, was überfüllten Abfallbehältern entgegenwirkte und somit zur Sauberkeit beitrug. Die verbesserte Sauberkeit bestätigten über 80 Prozent der Befragten einer ERZ-Umfrage am Fest.

55 Tonnen Wertstoffe zurückgewonnen

Einer von gut 120 Entsorgungspunkten für Alu, PET, Glas und Kehricht.

Um die Kehrichtmenge zu reduzieren, wurden Wertstoffe konsequent aussortiert und recycelt. An gut 120 Entsorgungspunkten konnten die Besucher*innen Alu-Getränkedosen, PET-Getränkeflaschen und Glas separat einwerfen. Das neue Depotsystem des Züri Fäschts auf PET-Getränkeflaschen und Aluminium-Getränkedosen war ein wichtiger Anreiz, um die Gebinde zurückzubringen. Die Standbetreiber*innen leisteten ebenfalls einen Beitrag, indem sie die retournierten Flaschen, Dosen sowie Karton und Glas sauber getrennt an ERZ übergaben.

Auf dem Lindenhof testete ERZ eine separate Sammlung von Bioabfall. Küchenabfälle und Speisereste konnten in Bioabfallcontainern entsorgt werden. Es kamen an den drei Festtagen rund 600 Kilogramm Bioabfall zusammen, der im Vergärwerk zu Biogas und Kompostprodukten verarbeitet wurde.

Abfallzahlen am Züri Fäscht 2023 im Detail

 20232019
Alu-Getränkedosen14,1 t0,8 t
PET-Getränkeflaschen5,7 t3,2 t
Bioabfall0.6 t-
Glas30 t6,8 t
Karton4.6 t-
Nicht rezyklierbarer Kehricht260 t325 t
Total Abfallmenge315 t335,8 t
   
Summe Wertstoffe55 t10.8 t

Hinweise zur Zahlenbasis

  • In den Zahlen enthalten sind die Mengen aus der Nachsortierung des Wischguts (1,7t PET, 2,3t Alu, 56t Kehricht) und der gemischten Abfälle aus einem Teil der Züri-Kübel (0,4t PET, 0,35t Alu, 1,2t Glas, 6t Kehricht). 
  • Die Messung der Abfallmenge im Jahr 2023 weicht von der früheren Praxis ab. In der Zahl von 260 Tonnen im Jahr 2023 ist der Kehricht vom Aufbau bis zum Abschluss enthalten. Im Jahr 2019 wurden die Abfallzahlen bereits kurz nach Festschluss kommuniziert, weshalb die Kehrichtmenge von 266 Tonnen angegeben wurde. Beim Rückbau fielen weitere 59 Tonnen an, was eine Gesamtmenge von 325 Tonnen Kehricht ergab. 
  • Zur Ermittlung der Anzahl Alu-Dosen und PET-Flaschen im Titel und Lead wurde ein Gewicht von 16 bzw. 21 Gramm pro Dose bzw. Flasche angenommen.

5x mehr Wertstoffe recycelt als 2019

Möglichkeiten und Grenzen des Wertstoff-Recyclings

Eindrückliches Volumen: Getrennt gesammelte PET-Flaschen und Alu-Getränkedosen am Züri Fäscht 2023

Die am Züri Fäscht gesammelten Mengen an PET-Getränkeflaschen, Alu-Getränkedosen, Glas und Karton sind eindrücklich. Die getrennte Entsorgung der Wertstoffe, die durchgehende Abfallbewirtschaftung und die Nachsortierung bedeuteten einen vielfach höheren Aufwand an Personal und Logistik als in früheren Jahren. Die gesammelte Wertstoffmenge wurde von 11 Tonnen im Jahr 2019 auf 55 Tonnen gesteigert und somit verfünffacht. Damit ERZ diese Steigerung im Jahr 2023 realisieren konnte, wurde das Budget für die Eigenleistungen von ERZ für das Züri Fäscht gegenüber dem Jahr 2019 um 470 000 auf 1,12 Millionen Franken erhöht (GR Nr. 2022/169). 

Das neue Abfallkonzept wurde erfolgreich umgesetzt. Die Logistik funktionierte durchgehend - bis auf wenige Stunden in der Nacht auf Sonntag, als auf dem Festgelände wegen der hohen Besucher*innenzahl kein Durchkommen war. 

Das diesjährige Züri Fäscht hat gezeigt, dass Recycling an einem Volksfest dieser Grösse möglich ist und mit einer aufwendigen Logistik tonnenweise Wertstoffe zurückgewonnen werden können. Es wurde aber auch klar, dass dies nicht reicht, um das angestrebte Ziel von 50 Prozent weniger Kehricht zu erreichen. Mit dem neuen Abfallkonzept konnten wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Abfallmanagements gewonnen werden - etwa, dass fast 40 Prozent des Kehrichts erst am Tag nach dem Fest anfiel. Im Hinblick auf das nächste Züri Fäscht werden ERZ und der Verein Zürcher Volksfeste gemeinsam weitere Massnahmen entwickeln, um die Abfallmenge zu reduzieren.

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