Dachbegrünung
- Artenvielfalt auf Dächern
- Gute Beispiele von Dachbegrünungen
- Vorteile von Dachbegrünungen
- Artikel zu Vorteilen
- Einflussfaktoren auf die ökologische Qualität der Dächer
- Ziele von Grün Stadt Zürich
- Basisstandard Dachbegrünung
- Checkliste «Dachbegrünungen»
- Weitere Beispiele für Dachbegrünung
- Kontakt
Artenvielfalt auf Dächern
Begrünte Dachflächen geben der Natur in Siedlungsräumen eine neue Chance. An ungestörter Lage können sich wilde Pflanzen- und Tierarten auf diesen Ersatzlebensräumen ansiedeln. Die Rückgewinnung und Vernetzung von Dachflächen als Lebensraum für Flora und Fauna stellt eine ökologische Qualität und einen Ausgleichsbeitrag bei Bauvorhaben dar.
Dachbegrünungen sind kleinflächige Lebensrauminseln für Tiere und Pflanzen. Über Samenflug, Vögel und Insekten stehen diese so genannten Trittsteinbiotope im Austausch mit bodengebundenen Lebensräumen im Stadtgebiet und erhöhen die Vernetzung.
Das auf dem Dach geförderte Artenspektrum hängt von der Einrichtung der Begrünung (Gestaltung, Materialisierung, Strukturvielfalt) ab sowie von der naturräumlichen Lage (Umfeld) und der Grösse der Dachbegrünung.
Gute Beispiele von Dachbegrünungen
Vorteile von Dachbegrünungen
- Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Ausgleichsflächen können geschaffen werden
- Regenwasserspeicherung/-abflussverzögerung
- Mikroklimatischer Ausgleich: Temperaturextreme, Strahlungsbilanz, Verdunstung, Filterwirkung
- Erhöhter Schallschutz
- Staubbindung
- Verbessertes Innenraumklima
- Schutz der Dachhaut
- Qualität des Wohn- und Arbeitsumfeldes: nutzbare Freiflächen
- Stadtbild: Optische Aufwertung einsehbarer Flächen
- Langfristige Kosteneinsparungen (Sanierung, Energiekosten, Abwassergebühren)
Artikel zu Vorteilen
Einflussfaktoren auf die ökologische Qualität der Dächer
Die ökologische Qualität der Dachbegrünung ist von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig, die bei der Anlegung der Begrünung zu beachten sind. Die wichtigsten Kriterien für eine ökologisch wertvolle Dachbegrünung sind:
- Substratdicke:
Die aufgetragene Substratschicht sollte mindestens 10 cm dick sein. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die Artenvielfalt bei einer Schichtdicke unter 10 cm stark reduziert wird, da die Wasserspeicherfähigkeit für die meisten Arten zu klein ist. - Relief:
Die ökologische Qualität einer Dachbegrünung kann auf einfache Weise dadurch erhöht werden, dass das Substrat nicht ausgeebnet wird. - Wahl des Substrats:
Empfohlen werden natürliche Böden aus der jeweiligen Region oder Recycling-Erden. - Wahl der Samenmischung:
Die Verwendung von Saatgut aus einheimischen Wildpflanzen aus der Umgebung ist ökologisch am sinnvollsten. - Aussaat-Zeitpunkt:
Der Erfolg der Begrünung hängt zusammen mit dem Zeitpunkt der Aussaat. Insbesondere sind die heissen Monate (Juni-August) und die kalten (November-Februar) zu meiden. Günstig sind Ansaaten im Frühjahr und Herbst.
Ziele von Grün Stadt Zürich
Seit 1991 ist in der Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich (BZO) gesetzlich festgelegt, dass neue Flachdächer zu begrünen sind: BZO, Art. 11, Abs. 1 Flachdächer sind, soweit sie nicht als Terrassen genutzt werden, in allen Zonen zu begrünen, wenn dies zweckmässig sowie technisch und wirtschaftlich zumutbar ist. Der Begrünungsanteil der jährlichen Neubaudachfläche soll steigen. Die Legislaturziele 2006–2010 des Tiefbau- und Entsorgungsdepartementes (TED) im Bereich Biodiversität basieren u.a. auf den Messgrössen der begrünten Dachflächen.
Basisstandard Dachbegrünung
Die Vorschrift zur Begrünung von Flachdächern gemäss BZO Art. 11 Abs. 1 beschränkt sich nicht auf Neubauten sondern gilt auch für Sanierungen, wenn dies zweckmässig sowie technisch und wirtschaftlich zumutbar ist. Heute werden häufig nur ökologisch unzureichende Minimalvarianten umgesetzt.
Der Mindeststandard für die Qualität einer Dachbegrünung wurde von AHB und GSZ gemeinsam definiert.
- Durchgehende Schichtstärke des Substrats von mindestens 10cm
(lose Schüttung) - Qualitätssubstrat mit genügender Wasserspeicherrückhaltefähigkeit
- 1 Substrathügel von mind. 3m Durchmesser pro 100m2 (ca. 20cm Höhe) oder ca. 10% der begrünten Fläche
- Einheimisches Qualitäts-Saatgut für Dachbegrünung mit CH-Ökotypen
Im Zusammenhang mit Baugesuchen kann der Fachbereich Freiraumberatung von Grün Stadt Zürich kontaktiert werden.