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Villa Tobler

Beschreibung

Mächtige Blutbuchen lassen erahnen, dass versteckt hinter hohen Mauern der Garten der Villa Tobler liegt. Dieses Kleinod inmitten der Altstadt hat eine abwechslungsreiche Geschichte. Der gestalterische Höhepunkt fällt in die Zeit des Jugendstils, aber noch aus allen Gestaltungsphasen sind authentische Teile erhalten.

Entwicklung

Im Auftrag des Bankdirektors Jakob Emil Tobler-Finsler und dessen Sohn Gustav Adolf Tobler-Blumer erbaute der Architekt Gustav Wegmann 1853 die herrschaftliche Villa an der Winkelwiese im spätklassizistischen Stil. Zu seinen wichtigsten Werken gehören der erste Zürcher Bahnhof und das grosse Gewächshaus im Alten Botanischen Garten.

Ein tiefgreifender Umbau des Hauses erfolgte 1900 durch Hans Heinrich Conrad von Muralt. Die Innenausstattung gestaltete Eduard von Berlepsch-Valendas. Heute gilt dieses üppige Jugendstilinterieur als eines der schönsten in Zürich.

Aus der Entstehungszeit sind noch Reste eines ersten Landschaftsgartens mit den typischen geschwungenen Wegen, die Umfassungsmauern und die mächtigen Buchen erhalten. Dazu gehörte auch das sogenannte Wallgelände, eine langgestreckte Parzelle auf der gegenüberliegenden Strassenseite.

Mit dem Umbau im Haus um 1900 kamen neue Schmuckelemente in den Garten. Bemerkenswert sind der Drachenbrunnen mit dem goldfarbenen Mosaik, das runde Fontainenbecken im Südgarten und die Jünglingsfigur von Richard Kissling unter der Pergola.

1913 modernisierten die Gebrüder Mertens den südlichen Garten im damals neuen architektonischen Stil, dessen charakteristische Elemente rechtwinklige Wege, geschnittene Hecken und der Rhythmus zwischen offenen, farbigen Beeten und schattigen, grünen Partien sind.

Mit dem Verkauf der Liegenschaft im Jahre 1951 an eine Generalunternehmung setzte die Verwahrlosung und Verwilderung der Gartenanlage ein. Gegen den Abbruch und die geplante Überbauung des Grundstücks regte sich Anfang der 1960er-Jahre grosse Opposition. 1964 konnte die Stadt das Anwesen erwerben. Die Villa wurde danach vom Theater Heddy Wettstein und der Schauspielakademie genutzt, verschiedene Räume wurden an Kunstschaffende vermietet. Seit 1979 ist der Garten öffentlich zugänglich.

1983 wurde auf Wunsch des Quartiers im Garten ein Spielplatz eingerichtet. Dabei wurde glücklicherweise der Architekturgarten mit dem Fontainenbrunnen nicht abgebrochen, sondern lediglich überschüttet und mit Zementplatten belegt.

Die Zürcher Kunstgesellschaft übernahm 1996 die Villa im Baurecht. Die Villa und der Garten wurden daraufhin saniert.

Die Sanierung des Gartens erfolgte nach gartendenkmalpflegerischen Gesichtspunkten unter Wahrung der noch vorhandenen historischen Substanz. Die Sanierung konnte 2000 abgeschlossen werden. Auf Wunsch der Bevölkerung wurde neu ein Spielbereich für Kleinkinder in den Garten integriert.

Nutzung

  • Öffentlich zugänglicher Villengarten mit altem Baumbestand, Sitzbänken, Brunnen
  • Spielplatz mit Kleinkinderschaukel, Schaukelpferd, Sandkasten

Besonderes

Der Garten besitzt noch aus allen Umgestaltungsphasen originale Bereiche und Schmuckelemente von hoher künstlerischer Qualität. Zusammen mit der Villa ist der Garten ein Schutzobjekt von kantonaler Bedeutung.

Die Besitzer der Villa Tobler wählten für die Gestaltung ihres herrschaftlichen Wohnsitzes herausragende Künstler und Architekten: Die Architekten Wegmann und von Muralt, die Gartengestalter Gebrüder Mertens, den Bildhauer Richard Kissling sowie den Innenarchitekten von Berlepsch-Vandelas.

Ein besonderes Schmuckstück im Garten sind die Pergola und der Drachenbrunnen, dessen goldfarbenes Mosaik rekonstruiert werden konnte.

Wegbeschrieb

Winkelwiese, Trittligasse
Tram Nr. 3, 5, 8, 9 oder Bus Nr. 31 bis Kunsthaus, zu Fuss über Krautgartengasse und Winkelwiese

Lageplan

Weitere Informationen