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Lichtkunstwerk ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY

Ein Lichtkunstwerk von Brigitte Kowanz

Die Europaallee hat im Jahr 2021 ihr zweites permanentes Kunstwerk erhalten – auf dem Dach des vordersten Gebäudes am Europaplatz steht das Lichtkunstwerk «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY» von der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957-2022). Seit Jahrzehnten zeichnet Lichtkunst ihr Oeuvre aus, auch hat sie schon öfter mit dem Morsealphabet gearbeitet. Im Rahmen eines eingeladenen Wettbewerbs hat sie für die Europaallee ein Werk entwickelt, das stündlich die Worte «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY» morst und die Jury – bestehend aus Vertreter*innen der Stadt und SBB sowie zwei externen Kunstwissenschaftler*innen und Kurator*innen – aufgrund des historischen und aktuellen gesellschaftlichen Kontextes überzeugt hat.

Drei Stahlstützen tragen die «Sendestation». Diese besteht aus LED-Bändern, die formal streng zu Dreiecken angeordnet sind. Installiert zwischen den Bahngeleisen und der Sihlpost als Drehscheibe der Kommunikation erscheint die Verwendung der Morsesprache besonders legitimiert, da Telegrafenleitungen traditionellerweise entlang der Bahngeleise verlegt wurden. Das Lichtkunstwerk nimmt in seinem Aussehen das Geflecht von Stützen und Oberleitungen entlang der Bahntrassees auf. Die um 1840 entwickelte Morsetelegrafie hat durch technische Entwicklungen wie Fernschreiber, Fax und Möglichkeiten der digitalen Kommunikation stark an Bedeutung eingebüsst. Und dennoch gibt es Analogien: Wie bereits die Morsesprache ihre Informationen mit den minimalen Zeichen «lang-kurz» eines binären Codes weitergibt, tun dies auch digitale Sprachen. 

Die Mitteilung, die vom Dach des vordersten Gebäudes an der Europaallee in die umliegenden Stadtteile gesendet wird, ist eine doppelte und lässt uns vom Smartphone aufschauen – kurz-lang / kurz-lang-kurz-kurz… «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY». Wir sind physisch da, auf dem Europaplatz – und doch immer gleichzeitig woanders, weil wir uns permanent über Technologie mit andern Orten und Inhalten vernetzen. Diesem kritischen Gedankenanstoss hält die sprichwörtliche Hoffnung, dass da immer ein Weg sei, die Waage. 

Das Kunstwerk auf dem Dach an der Europaallee stiftet so Momente des Innehaltens in der städtischen Betriebsamkeit und vermag vielleicht in der Kommunikation mit Passant*innen und in Gesprächen unter ihnen neue Perspektiven sowie Denkräume zu eröffnen. «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY» ist das zweite Teilprojekt eines kuratorischen Masterplans  nach einem Konzept von Evtixia Bibassis und Patrick Huber, den die SBB und die Stadt Zürich in der Europaallee gemeinsam realisieren. Weitere Klang- und Lichtinterventionen werden folgen. 

Brigitte Kowanz, ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY, 2019-2021, Europaallee, Zürich. Foto: Peter Baracchi. Courtesy: SBB und Stadt Zürich

ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY - Europaallee Zürich - Interview mit Brigitte Kowanz.

Die Europaallee mitten in der Stadt Zürich hat ihr zweites permanentes Kunstwerk erhalten – auf dem Dach des vordersten Gebäudes am Europaplatz steht das Lichtkunstwerk «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY» von der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957-2022). Seit Jahrzehnten zeichnet Lichtkunst ihr Oeuvre aus. Im Rahmen eines eingeladenen Wettbewerbs hat sie für die Europaallee ein Werk entwickelt, das stündlich die Worte «ALWAYS A WAY ALWAYS AWAY» morst und die Jury aufgrund des historischen und aktuellen gesellschaftlichen Kontextes überzeugt hat.Im Video spricht die Künstlerin mit der Kuratorin Evtixia Bibassis.

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