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TATORT KiöR: Eine Gesprächsplattform

TATORT Kunst im öffentlichen Raum: Eine Gesprächsplattform

  Flyer für Tatort, Kunst im öffentlichen Raum, 01 / 2012

Geht es  um zeitgenössische Kunstwerke im öffentlichen Raum, löst dies in der Bevölkerung häufig heftige Diskussionen aus. Das war so bei der Skulptur von Max Bill an der Bahnhofstrasse, beim nie platzierten Würfel von Sol LeWitt in der Seeanlage, jüngst beim «Nagelhaus» am Escher-Wyss-Platz oder beim «Hafenkran» am Limmatquai. Die Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) will die Debatte vertiefen und lanciert die Gesprächsreihe «TATORT Kunst im öffentlichen Raum». Vierteljährlich werden aktuelle Themen öffentlich diskutiert.


Kunst im öffentlichen Raum  ist ein weites Feld. Der Bogen reicht von Dekorationen im Verkehrskreisel bis zur ambitionierten sozialen Plastik. Während die Dekoration im Verkehrskreisel offenbar kaum jemanden stört, sind markante zeitgenössische Kunstwerke an zentraler Lage oft umstritten. Denn sie sind nicht ganz billig, zudem nicht leicht verständlich und lösen darum hitzige Debatten in der Bevölkerung aus.

Darin äussert  sich ein klassischer Zielkonflikt. Dass zeitgenössische Kunst irritiert und polarisiert, liegt in der Natur der Sache – dies ist eine ihrer Stärken und wird von ihr gefordert. Mehrheitsfähigkeit kann damit nur selten erzielt werden. Überzeugende Gegenwartskunst provoziert die Wahrnehmung, schärft das Auge, fordert auf, eine neue Perspektive einzunehmen, überschreitet die Grenzen des Bekannten. Wird darüber diskutiert, so ist dieser Diskurs ein Bestandteil des Kunstwerkes.

Teile der Bevölkerung reagieren ablehnend auf dieses Ansinnen, immer Neues und Anderes zu erzeugen. Aber auch die Kunstszene selbst ist sich oft nicht vollkommen einig bei der Beurteilung neuer Vorhaben. Die Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR), die Kunstprojekte im öffentlichen Raum anstösst und beratend begleitet, nimmt in diesen Debatten eine Vermittlerfunktion wahr. Mit einer neuen Gesprächsreihe – TATORT Kunst im öffentlichen Raum  (TATORT KiöR) – sollen die brennenden Fragen über Sinn und Qualität zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum in offenen Gesprächen aufgegriffen werden. TATORT KiöR stellt neue Projekte vor, erteilt sowohl Gegnern wie Befürwortern von ungewöhnlichen künstlerischen Interventionen das Wort, lässt Experten und Laien zu Wort kommen und vermittelt auch ihre eigenen Entscheidungs- und Qualitätskriterien.

Mit der Lancierung der Gesprächsplattform TATORT KiöR will die AG KiöR aktiv die Diskussionen führen, Meinungsprozesse mitgestalten und den kulturellen Wissensaustausch fördern.

TATORT KiöR bietet Informationen über aktuelle KiöR-Projekte. TATORT KiöR lässt Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen. TATORT KiöR stellt Fragen und wagt Tabuthemen anzusprechen. TATORT KiöR kann Podiumsgespräch, Vortrag oder Interview sein. TATORT KiöR ist Vermittlung, Austausch und Vernetzung.

TATORT KiöR findet an verschiedenen Orten in der Stadt Zürich statt. Die Eintritte sind gratis. 
 

Text: Bettina Burkhardt, Geschäftsführerin Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum(AG KiöR) und Christoph Doswald, Vorsitzender AG KiöR

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