Der Fabrikkanal Spinnerei Manegg in Zürich Wollishofen verläuft vom Sihlwehr bei Zürich Leimbach durch das Greencity-Areal auf der Manegg bis zur Allmend. Die Wasserkraft des Kanals diente ursprünglich dem Antrieb der Industrien auf der Manegg. Heute ist der Kanal einerseits ein Entwässerungskanal, andererseits ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna sowie ein Naherholungsraum der Stadt. 

Zur Erhaltung der denkmalpflegerischen Werte und der Naturwerte soll auch in Zukunft Wasser durch den Kanal fliessen. Heute stehen jedoch nur noch maximal 150 Liter pro Sekunde zur Verfügung. Das ist im Vergleich zum Kraftwerksbetrieb mit 6570 Liter pro Sekunde ein deutlich reduzierter Durchfluss. Deshalb sind im Kanal verschiedene bauliche Massnahmen notwendig, damit die Strömungsgeschwindigkeit variiert und die Vernetzung von Land und Wasser für Amphibien und besondere Pflanzen verbessert wird. Die tunnelierten Kanalabschnitte werden saniert. Zwei über den Kanal führende Brücken werden ersetzt, zwei weitere Brücken werden instandgesetzt. Am linken oberen Kanalufer in der Auwis entsteht ein neuer Naherholungsweg. Entlang dem Fabrikkanal wird ein Lehrpfad mit Spielmöglichkeiten für Kinder eingerichtet.

Rückschnitt von Hecken und Bäumen

Um die Revitalisierung- und Instandsetzungsarbeiten zu ermöglichen, mussten vor der Vogelbrutzeit im Frühjahr 2024 einige Hecken und Bäume zurückgeschnitten, ausgelichtet oder gefällt werden.

Rückbau Biberdamm

Der Biberdamm im Unterwasserkanal muss ebenfalls rückgebaut werden. Mit Wildkameras und Nachtsichtgeräten wurden mögliche Eingänge zu Wohnhöhlen beobachtet, aber keine Biberaktivitäten festgestellt. Ausserdem ist der Biberdamm schlecht unterhalten. Auch weil die seitlichen Wände des Kanals mit Natursteinen befestigt sind, ist es unwahrscheinlich, dass es einen Biberbau im Fabrikkanal gibt. Der Rückbau des Biberdamms wurde deshalb von der kantonalen Biberfachstelle bewilligt. Der Rückbau ist für Ende April 2024 geplant.

Für die Kanalsanierung muss das Wasser vollständig abgelassen werden. Vorgängig werden die Fische und Amphibien abgefischt und eingesammelt und in der Sihl oder anderen Gewässern wieder ausgesetzt. Die Entleerung und Abfischung findet im Mai 2024 statt.

Nach Abschluss der Bauarbeiten ist durch den Zufluss der Sihl eine rasche Wiederbesiedelung wahrscheinlich. Langfristig betrachtet wird der Eingriff zu einer Aufwertung des Lebensraums für Flora und Fauna führen.