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Projekte zur Hitzeminderung

Blick auf den Bullingerplatz

Die Stadt arbeitet an Lösungen zur Hitzeminderung. Sie will damit die Lebensqualität verbessern und die Gesundheit der Bevölkerung aktiv schützen. Die «Fachplanung Hitzeminderung» identifiziert die wichtigsten Handlungsfelder. Sie schlägt konkrete Handlungsansätze für die Stadt sowie für Planende und Bauende vor. Die Stadt hat sich selbst eine Umsetzungsagenda Hitzeminderung vorgegeben. Im Rahmen dieser Umsetzung werden mit verschiedenen Projekten bereits jetzt Massnahmen bezüglich Hitzeminderungswirkung und Umsetzbarkeit getestet. 

Testfläche helle Beläge in der Roggenstrasse

Pilotversuch mit hellen Belägen

Strassen und Trottoirs bedecken einen nennenswerten Teil des öffentlichen Grunds. Die Asphaltoberflächen absorbieren viel Sonnenenergie, erwärmen sich und speichern die Wärme. In der Roggenstrasse testete das Tiefbauamt, wie sich heller gefärbte Strassenbeläge auf die Oberflächentemperatur auswirken. Um die Temperatur zu beobachten, wurden Messungen durchgeführt. 

Geringer Einfluss der hellen Beläge auf die Temperatur

Die Resultate zeigen eine geringe Wirkung der hellen Beläge auf die Oberflächentemperatur. Die Referenzfläche war durchschnittlich um etwa 2 °C kühler als die beiden hellen Belagsflächen. Dieses Resultat kann durch den Schatten erklärt werden, den Bäume und ein hohes Gebäude zeitweise auf die Referenzfläche warfen. Diese erhitzte sich daher weniger stark. Zwischen den beiden hellen Belägen waren die Unterschiede gering, wobei der beige Belag etwas kühler war als der rötliche. Anhand von Berechnungen konnte aufgezeigt werden, dass bei gleichstarker Besonnung aller Beläge die hellen Beläge 2 °C kühler gewesen wären als die Referenzfläche. 

Zürich umwelt- und klimafreundlich gestalten

Die Resultate verdeutlichen die wichtige Rolle, die Verschattung und Bäume für die Hitzeminderung in Städten spielen. Das Tiefbauamt wird den öffentlichen Raum daher weiterhin möglichst umwelt- und klimafreundlich gestalten. 

Projekte mit dem Schwammstadtprinzip

Die Prinzipien der «Schwammstadt» wurden ursprünglich erdacht, um Überflutungen zu minimieren. Starke Regenfälle sollten in der Stadt wie in einem Schwamm zurückgehalten und nur langsam wieder an Gewässer zurückgeleitet werden. Diese Grundidee wird in Zürich getestet, damit das so zurückgehaltene Regenwasser unter anderem von den Bäumen verdunstet werden kann, was einen Kühleffekt erzielt. Diese Art der Bewässerung kann über Anpassungen an der Tiefbau-Infrastruktur erreicht werden.

Pilotprojekt an der Giessereistrasse

Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde 2020 ein Abschnitt der Giessereistrasse mittels Elementen des Schwammstadtprinzips umgebaut. Die Baumgruben der neuen Bäume enthalten ein Substrat, das viele Wurzeln zulässt und Wasser besser speichert.

Pilotprojekte an der Badener- und Seebahnstrasse

2022 wurden zwei Pilotversuche zum Thema Schwammstadt umgesetzt. Die Pilotversuche untersuchen in der Badener- und Seebahnstrasse die Tragfähigkeit von Baumsubstrat unter versiegelten Flächen in unterschiedlichen Situationen. In der Giessereistrasse wurde die Oberfläche entsiegelt. In der Badenerstrasse wurde bei zwei Bäumen der Wurzelraum vergrössert. Der Wurzelraum mit viel Baumsubstrat fungiert als Wasser- und Nährstoffspeicher und sorgt für gute Lebensbedingungen der Bäume. Ebenfalls wird getestet, ob die Bedingungen für Bäume bei den Parkplätzen an der Seebahnstrasse mit der Umsetzung von Elementen der Schwammstadt und der Vergrösserung des Substratvolumens verbessert werden können.

Geplante Umsetzung an der Scheuchzerstrasse

Voraussichtlich ab 2023 werden an der Scheuchzerstrasse, zwischen Milchbuck- und Riedtlistrasse, ebenfalls Elemente des Schwammstadtprinzips umgesetzt. Zudem werden 15 zusätzliche Bäume gepflanzt.  

Turbinenplatz

Auf dem Turbinenplatz wurden dieses Jahr neun zusätzliche Bäume gepflanzt

Auf dem Turbinenplatz gibt es bereits über 60 Bäume und drei Grün- und Versickerungsflächen. Die restliche Platzfläche besteht überwiegend aus entsiegelten Flächen und hellen Belägen. 2021 wurden neun zusätzliche Bäume gepflanzt. 

Mit einer Wolke aus Sprühnebel sollen heisse Sommertage erträglicher gemacht werden. Auf dem Turbinenplatz wird die Idee getestet. Weitere Informationen finden Sie hier

Guideline Quickwins Hitzeminderung

Um Aspekte der Hitzeminderung rasch in Projekte implementieren zu können, wurde die Guideline Quickwins Hitzeminderung (Sofortmassnahmen) erarbeitet. Sie dient den Projektleitenden dazu, Projekte auf ihre Potenziale zur Hitzeminderung zu prüfen und bietet dabei die Möglichkeit, Ideen anzustossen, Massnahmen zu testen und Synergien in den Projekten zu generieren. Als besonders geeignet herausgestellt haben sich etwa Massnahmen wie Bäume oder Grünstreifen. Solche Grünstreifen sind zum Beispiel geplant...:

  • … an der Rothstrasse im Kreis 6, Abschnitt Seminar- bis Zeppelinstrasse (Umsetzung ab 2024). 
  • … oder an der Luggwegstrasse in Altstetten, Abschnitt Badener- bis Rautistrasse (Umsetzung ab 2024).

Systematische Planung zur Hitzeminderung

Mit den aus den Pilotprojekten und Sofortmassnahmen gewonnenen Erkenntnissen plant das Tiefbauamt eine möglichst systematische Einbindung der Hitzeminderungsaspekte bei Tiefbauprojekten. Dazu sollen Strategien, Normen und Richtlinien geprüft, angepasst und neu entwickelt werden. Das Tiefbauamt ist bestrebt, im Rahmen von Tiefbauprojekten sinnvolle Lösungen für einen positiven Einfluss auf das Stadtklima zu finden und dabei den lokalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. 

Häufige Fragen

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