2022 wurden in den Quartieren Altstetten Nord, Höngg, Ober- und Unterstrass, in den Kreisen 4 und 5 sowie im Seefeld mehrere koordinierte Projekte unter der Leitung des Tiefbauamts abgeschlossen und neue Fernwärmeleitungen verlegt. Um Ressourcen zu schonen und die Belastung der Bevölkerung durch die Bauarbeiten möglichst klein zu halten, wurden von einigen Energiedienstleistern auch Vorinvestitionen in laufende Bauprojekte getätigt und bereits Fernwärmeleitungen verlegt, obwohl noch kein Anschluss an eine Energiequelle besteht; beispielsweise in der Lengg- und August-Forel-Strasse für den Energieverbund Lengg oder in der Markusstrasse in Unterstrass.

Die Energieversorgung von neuen Gebieten der Stadt Zürich mit thermischen Netzen (Fernwärme und Fernkälte) leistet einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Klimaziele der Stadt Zürich, löst aber gleichzeitig Leitungsbau im öffentlichen Grund aus. Um diesen markanten Infrastrukturausbau zu meistern, hat das Tiefbauamt zusammen mit weiteren Dienstabteilungen der Stadt Zürich einen Umsetzungsplan für den Ausbau der thermischen Netze erarbeitet. Mit dem Umsetzungsplan sollen einerseits die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung, das Gewerbe und den Verkehr möglichst gering gehalten werden. Andererseits soll ein zeitgerechter Ausbau ermöglicht werden, um bis im Jahr 2040 über 60 Prozent des Siedlungsgebietes der Stadt zu erschliessen, also doppelt so viel wie im Jahr 2020.

Für den Neubau von Fernwärmeleitungen und Energiezentralen sind Investitionen von 1,5 Milliarden Franken vorgesehen. Diese Investitionen, die bei den Betreibenden der thermischen Netze anfallen, kommen zu den regulären Tiefbauinvestitionen für den Neu-/Ausbau und die Erhaltung bestehender Infrastruktur hinzu und werden das Bauvolumen in der Stadt Zürich während der nächsten Jahrzehnte massiv erhöhen. Der Ausbau der thermischen Netze geschieht koordiniert mit anderen Baubedürfnissen, wie der Erneuerung von Kanälen und Werkleitungen sowie Neugestaltungen des Strassenraums.