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Die faszinierende Wirkung nahrungsfaserreicher Ernährung

Nahrungsfasern sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Sie sind in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und können nicht oder nur teilweise vom Körper abgebaut werden. Nahrungsfasern haben viele positive Auswirkungen auf unseren Körper. Sie sorgen für eine längere Sättigung und helfen bei der Gewichtskontrolle. Ausserdem regulieren sie den Stuhl und senken den Cholesterinspiegel. Im Interview mit unserer Ernährungsberaterin, Domenica Schönenberger, erfahren Sie mehr über die Vorteile von nahrungsfaserreichen Mahlzeiten und wie diese Ihr Leben positiv beeinflussen können.

Sie achten darauf, dass sich Patient*innen vom Stadtspital Zürich möglichst gesund ernähren. Was sind Nahrungsfasern und warum sind diese für eine gute Ernährung so wichtig?

Domenica Schönenberger: Nahrungsfasern sind geheimnisvolle Superhelden in unserem Essen, die nur in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten sind. Diese faserreichen Bestandteile gelangen unverdaut in unseren Dickdarm und dienen als Nahrung für unsere Darmbakterien. Nahrungsfasern haben erstaunliche Auswirkungen auf unseren Körper, weit mehr, als man bei ihrer früheren Bezeichnung «Ballaststoffe» vermuten würde.

Welche Vorteile bringt eine nahrungsfaserreiche Ernährung mit sich?

Es sind die folgenden Vorteile:

  • Gewichtskontrolle: Bestimmte lösliche Nahrungsfasern, die in Haferflocken, Kartoffeln, Hülsenfrüchte oder Bananen enthalten sind, bilden zusammen mit Wasser eine gelartige Substanz. Eine nahrungsfaserreiche Mahlzeit verweilt dadurch länger im Magen, was zu anhaltender Sättigung beiträgt. Dies kann es einfacher machen, das Gewicht zu halten.
  • Stuhlregulation: Unlösliche Nahrungsfasern binden Wasser an sich, was zu einem weicheren und grösseren Stuhlvolumen führt. Dies erleichtert der regelmässige Gang zur Toilette und schädliche Substanzen werden schneller ausgeschieden.
  • Cholesterinsenkung: Eine nahrungsfaserreiche Ernährung kann den Cholesterinspiegel senken, indem Nahrungsfasern Cholesterin im Darm binden und aus dem Körper transportieren.
  • Blutzuckerkontrolle: Nahrungsfasern verlangsamen die Kohlenhydrataufnahme vom Darm ins Blut und sorgen somit für einen weniger rapiden Blutzuckeranstieg.
  • Prävention: Der Abbau von Nahrungsfasern durch Darmbakterien liefert Energie für die Darmwand und fördert so eine gesunde Darmfunktion.

Welche Menge an Nahrungsfasern wird pro Tag empfohlen?

Die meisten Erwachsenen sollten mindestens 30g Nahrungsfasern pro Tag zu sich nehmen. Doch leider erreichen rund 90% der Schweizer*innen diese Menge nicht.

Welche Lebensmittel sind besonders reich an Nahrungsfasern?

Folgende Lebensmittel enthalten einen besonders hohen Anteil an Nahrungsfasern:

  • Vollkornprodukte: Vollkornteigwaren, Vollkornbrot, Vollkornreis
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, rote Kidneybohnen, schwarze Bohnen
  • Pseudogetreide: Quinoa, Buchweizen, Amaranth
  • Gemüse und Früchte sowie Nüsse, Kerne und Samen

Was muss man beachten, wenn man sich entscheidet, sich nahrungsfaserreich zu ernähren?

Um Verdauungsbeschwerden wie Blähungen zu vermeiden, sollte die Nahrungsfaseraufnahme langsam gesteigert werden. So können sich die Darmbakterien an die Veränderung anpassen. Nahrungsfasern binden viel Wasser. Es ist daher wichtig, ausreichend zu trinken (1,5 bis 2 Liter pro Tag), um Verstopfungen vorzubeugen.

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