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Mis Züri. Mis Spital.

www.mis-spital.ch/claudio

Doppelter Unterschenkelbruch – Zusammengeklappt wie ein Sackmesser

«Mis Züri. Mis Spital.» zeigt Patientengeschichten aus dem Stadtspital Waid und Triemli. Claudio stürzte mit dem Velo und brach sich beide Unterschenkelknochen.

Nach einem Velounfall wird Claudio Sparascio mit einem Bruch beider Unterschenkelknochen ins Waid eingeliefert. Zwei Operationen und 15 Monate später ist der 57-jährige Internet-Spezialist zufrieden zurück im Leben. Und auf seinem Bike.

Die Tramschienen sind der natürliche Feind eines jeden Velofahrers. Das musste auch Claudio Sparascio erfahren, als er nach Feierabend zum Fitnesstraining fährt. Beim Überqueren der Schienen am regennassen Limmatquai passiert es: «Zack, hat es gemacht und ich lag am Boden. Zusammengeklappt wie ein Sackmesser.» Noch heute erinnert er sich an das Geräusch, ein lautes Knacken, und den Anblick seines Unterschenkels, der merkwürdig schräg auf dem Asphalt liegt. Auf die Frage, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging, antwortet er: «Ich dachte an meine Pläne und fühlte mich ohnmächtig. Das anstehende berufliche Projekt. Den lang geplanten Kuba-Urlaub. Alles schien auf Eis gelegt. Gleichzeitig kämpfte ich gegen diese Halbgewissheit an und dachte für mich: So schlimm wird es schon nicht sein.»

Auf Adrenalin

In der Notaufnahme des Waid entschliessen sich die Ärztinnen und Ärzte noch am selben Abend zu einer Notoperation. Als Claudio Sparascio aus der Narkose aufwacht, ist sein Bein vom Oberschenkel bis zum Unterschenkel mit Pins perforiert. Spätestens jetzt müsste ihm klar sein, dass er in den nächsten Wochen weder arbeits- noch reisefähig ist. Doch sein Körper ist vollgepumpt mit Adrenalin und so teilt er seiner Chefin am Telefon mit, dass seiner Mitarbeit am Projekt nichts im Wege stehe.

«Sie», gesteht er, «hat dann aber recht schnell gemerkt, dass das nicht stimmen kann. «Es sind die leitenden Ärztinnen und Ärzte, die den Familienvater auf den Boden der Tatsachen holen. Sie fordern ihn freundlich, aber bestimmt, auf: «Jetzt nehmen Sie einfach Ihr Telefon in die Hand und sagen für die nächsten drei Monate alles ab.» «Für diese klaren Worte war ich sehr dankbar. Erst da konnte ich das Ausmass meiner Verletzungen richtig einschätzen und mich fallen lassen», sagt Claudio Sparascio. «Überhaupt», erinnert er sich, «habe ich mich im Waid sehr gut aufgehoben gefühlt. Medizinisch wie menschlich. Die Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal hatten alles im Griff.»

Geduld ist gefragt

Die ersten Tage nach der Notoperation sind angespannt. Denn erst wenn sein Bein abgeschwollen ist, ist er bereit für die zweite Operation, bei der die Spezialistinnen und Spezialisten Platten und Schrauben anbringen. Eine echte Belastungsprobe für die Nerven, die Claudio Sparascio sehr zu schaffen macht. Jeder Tag, an dem die Operation nicht genehmigt wird, gerät zur grossen Enttäuschung.

Nach knapp 20 Tagen ist es dann doch soweit. Alles verläuft nach Plan. Nach fünf Monaten Physiotherapie bleiben die Krücken fast immer zuhause.

Endlich erlöst

15 Monate später werden Schrauben und Platten entfernt. «Das war die Erlösung», sagt er. Bis heute hat er keinerlei Beschwerden, dafür umso mehr Freude an seinem Velo. «Ich liebe es, jeden Morgen ins Büro zu fahren. Das wiederzuhaben, macht mich zufrieden. Und dankbar.»

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