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Erkrankungen des Magens

Der Magen speichert die zerkauten Speisen bis zur Weitergabe in den Zwölffingerdarm und bereitet sie für die Verdauung und Aufnahme in den Kreislauf vor. Bösartige Magenerkrankungen erfordern eine interdisziplinäre medizinische Behandlung.

Übersäuerung und «Magengeschwüre»

Die Schutzschleimschicht im Magen reagiert auf eine Übersäuerung mit dem Abbau der Schleimschicht. Liegt die Magenwand frei, wird sie von der eigenen Magensäure angegriffen, was sehr schmerzhaft sein kann. Diese entzündlich veränderten Areale bezeichnen wir als «Magengeschwüre». Ohne Therapie schreitet die «Andauung» der Magenwand durch die Magensäure fort. Dies kann zu schweren, teils lebensbedrohlichen Blutungen, aber auch zu einem Magendurchbruch führen.

Magenschutz durch Medikamente

Die Behandlung des Magengeschwürs und seiner Vorstufe, der Magenschleimhautentzündung, besteht in der konsequenten Einnahme von die Magensäureproduktion blockierenden Medikamenten (Protonenpumpenhemmer oder H2-Antagonisten) und im Weglassen auslösender Faktoren (Nikotin, stark gewürzte Speisen, Alkohol, die Magenschleimhaut angreifende Medikamente).

Notfallmässige Eingriffe

Magendurchbruch

Durch eine fortschreitende Entzündung der Magenwand kann es auch zu einem Magendurchbruch kommen, so dass die aggressiven Magensäfte aus dem Magen in die freie Bauchhöhle laufen und eine schwere Bauchfellentzündung verursachen. Diese Situation ist nur chirurgisch operativ zu lösen, indem der Durchbruch der Magenwand ausgeschnitten und wieder verschlossen wird. Je nach zeitlicher Dauer des Durchbruchs bis zur operativen Therapie kann die Verschmutzung der Bauchhöhle eine schwere «Blutvergiftung» auslösen. Dies macht die Nachbehandlung auf der Intensivstation notwendig, gegebenenfalls sogar mit zeitweiligem Einsatz der Dialyse und Beatmung.

Magenblutung

Kann eine Magenblutung auf dem Boden eines Magengeschwürs nicht über eine Magenspiegelung dauerhaft gestillt werden, muss dies gelegentlich chirurgisch erfolgen. In solchen Notfallsituationen ist die lebensrettende Blutstillung vorrangiges Ziel. Selten ist es hierzu nötig, einen Teil des Magens zu entfernen, wenn im stark entzündlich veränderten, brüchigen Gewebe die Blutstillung anders nicht zu bewerkstelligen ist.

Magentumoren, Magenkrebs

Wie bei allen anderen Tumoren gilt es, bösartige Tumoren möglichst früh festzustellen. Dies gelingt am zuverlässigsten über die Magenspiegelung (Gastroskopie), die gleichzeitig die Probenentnahme aus der Schleimhaut erlaubt. Wird ein bösartiger Magentumor festgestellt, ist die möglichst genaue und umfassende Abklärung der übrigen Situation notwendig.

Je nach den Befunden und der Grösse des Tumors erfolgt eine Operation, die zum Teil in einer vollständigen Entfernung des Magens (Gastrektomie, Magenresektion) und insbesondere der zugehörigen Lymphknoten besteht. Häufig sollte vor der Operation eine Chemotherapie durchgeführt werden. Dies entscheiden wir gemeinsam mit den Spezialist(inn)en an interdisziplinären Tumorfallbesprechungen.

Leben ohne Magen

Die vollständige Entfernung des Magens (Gastrektomie, Magenresektion) hat deutlich spürbare Folgen: Nach der Operation müssen häufig kleine Mahlzeiten eingenommen werden, da die Reservoirfunktion des Magens wegfällt. Zudem muss zum Beispiel das Vitamin B12 lebenslang ersetzt werden, da dieses nicht mehr aufgenommen werden kann.

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