Die Stadt Zürich hat die Volksinitiative «VBZ-Abo für 365 Franken» mit 63.13% angenommen. Das stellt die Stadt Zürich vor finanzielle und operative Herausforderungen. Zum einen müssen nun jedes Jahr schätzungsweise rund 140 Millionen Franken an Steuereinnahmen für die Subventionierung der Jahresabos aufgewendet werden. Die operativen Herausforderungen bestehen darin, dass die Ticket-Hoheit auf VBZ-Gebiet nicht bei der Stadt Zürich, sondern beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) liegt. Ob die Stadtzürcher*innen künftig zum Beispiel einen ÖV-Gutschein erhalten oder ihre Ticketkäufe beim ZVV von der Stadt nachträglich zurückvergütet bekommen, das gilt es jetzt zu klären.
Jetzt wird die Stadt aktiv
Das Departement der Industriellen Betriebe unter der Führung von Stadtrat Michael Baumer hat nun ein Jahr Zeit, eine Umsetzungsvorlage zu Handen des Gemeinderats auszuarbeiten. Diese Arbeiten haben bereits begonnen. Je nach Ausgestaltung unterliegt die Umsetzungsvorlage dem obligatorischen oder dem fakultativen Referendum, was eine erneute Volksabstimmung zur Folge haben könnte.
Wann die vergünstigten Abos eingeführt werden können, ist noch unklar. Eine Einführung per 1.1.2026 ist vor dem Hintergrund der politischen Prozesse jedenfalls ausgeschlossen.
Die wichtigsten Fragen
Ab wann und wo ist das Abo erhältlich?
Der Stadtrat hat nun ein Jahr Zeit, um dem Gemeinderat eine konkrete Umsetzungsvorlage vorzulegen. Je nach Ausgestaltung unterliegt die Vorlage einem obligatorischen oder fakultativen Referendum – es könnte also zu einer weiteren Volksabstimmung kommen.
Wie die Bevölkerung künftig die durch die Stadt Zürich vergünstigten Jahresabos kaufen kann und ab wann, steht im jetzigen Zeitpunkt deswegen noch nicht fest. Hier wird die Stadt mit dem ZVV nach möglichst einfachen Lösungen suchen.
Wer finanziert das vergünstigte Abo?
Die Finanzierung dieses Angebots liegt in der Verantwortung der Stadt Zürich. Kanton und Regierungsrat haben dem ZVV den Auftrag erteilt, einen Kostendeckungsgrad von mindestens 60 Prozent zu erreichen. Die zusätzlichen Subventionen durch die Stadt Zürich von geschätzt CHF 140 Mio. pro Jahr verändern diesen Auftrag nicht.