Seit dem Fahrplanwechsel vor zweieinhalb Monaten sind die Angebotsplaner der VBZ in der Stadt an neuralgischen Strecken unterwegs, um zu beobachten, wie sich die vorgenommenen Änderungen auswirken. Neuralgische Strecken sind folgende: Bellevue – Hochschulen, Central – Hochschulen, Bahnhof – Escher-Wyss-Platz (auf dieser Strecke steht mit dem Einsatztram 4E, welches bis zum Start des Tram Zürich-West als Verstärkung eingesetzt wird, bereits ausreichend Kapazität zur Verfügung), Bahnhof – Stauffacher. Die Beobachtungen ergaben, dass sich durch den Fahrplanwechsel keine zusätzlichen Kapazitätsengpässe ergaben und der Fahrplanwechsel durchwegs erfolgreich verlief.
Vor allem Reaktionen zum Angebot
Viele Kunden nutzten das Angebot der VBZ, sich konkret zu einer Linie zu äussern. Insgesamt gingen über die Inserate „800'000 Verkehrsexperten/-innen gesucht“ 663 Meldungen ein. Der Fahrplanwechsel kam generell bei unseren Kundinnen und Kunden gut an. 13 Prozent der Reaktionen bestanden aus Lob, 87 Prozent aus Wünschen und Anregungen zum Angebot. Die Pünktlichkeit und die Platzverhältnisse waren nur selten Thema. Generelle Kritik am Fahrplanwechsel wurde nur selten geäussert, in der Regel bezogen sich die Informationen auf bestimmte Linien. Für die Auswertung der Kundenreaktionen wurden auch die Meldungen, die bei ZVV Contact einge-gangen sind, berücksichtigt.
Einzelne Änderungen sind schon eingeleitet
Um die Auswirkungen des Fahrplanwechsels erkennen zu können, wurden die Reaktionen zwei Monate vor dem Fahrplanwechsel und die Reaktionen zwei Monate nach dem Fahrplanwechsel verglichen. Insgesamt gab es einige Meldungen, dass die Kapazitätsengpässe durch den neuen Fahrplan zugenommen hätten, zum Beispiel auf den Linien 2, 11, 37, 75 und 89. Dringlicher Handlungsbedarf besteht auf der Linie 75 (möglichst Sofortmassnahmen), mittelfristiger Handlungsbedarf auf der Linie 89.
Beim Angebot wurden relativ wenige Tramlinien kritisiert. Herausgestochen sind:
- Linie 10: 15-Minuten-Takt sonntags und am Abend
(dieser Takt ist von den Verkehrsbetrieben Glattal VBG vorgegeben)
- Linie 13: Wegfall von Frühkursen sonntags
Deutlich mehr Reaktionen betreffen Buslinien:
Angebotskürzung der Linie 62
- Linie 65: 15-Minuten-Takt samstags
- Linie 78: 30-Minuten-Takt sonntags
- Linie 80: Wegfall des ersten Kurses am Sonntag
- Nicht mehr funktionierende Anschlüsse am Bucheggplatz
Diese Meldungen werden nun in die Arbeit der VBZ-Angebotsplaner einfliessen. Nachjustierungen des Fahrplans werden auch an anderen Stellen geprüft, wo gewohnte, aber nicht geplante Anschlüsse seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr klappen, wie zum Beispiel an den SZU-Haltestellen Schweighof und Manegg. Diese Situation wird überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Pünktlichkeit ist noch stabiler
Eine objektive Analyse der Leitstellenmeldungen hat ergeben, dass die sprichwörtliche Pünktlichkeit von 98 Prozent mit dem Fahrplanwechsel noch stabiler geworden ist. Die von der Leitstelle gemeldeten Verspätungen betragen heute nur noch einen Bruchteil derer der letzten Jahre. Diese Analyse der Leitstelle wird auch von den Kundenreaktionen bestätigt: Das Thema Pünktlichkeit war in der Umfrage kein Thema für unsere Fahrgäste, es gingen nur vereinzelte Meldungen dazu ein. Das zeigt sich auch an anderer Stelle: Nach dem Fahrplanwechsel gingen bei ZVV Contact deutlich mehr Kundenreaktionen als gewöhnlich ein, sie betrafen aber selten die Pünktlichkeit. Verspätungen gaben nach dem Fahrplanwechsel nur halb so oft Anlass zur Beschwerde wie in den Monaten vor dem Fahrplanwechsel. Seit dem Fahrplanwechsel sind wir auf allen städtischen Linien deutlich pünktlicher unterwegs und geben in dieser Hinsicht unseren Fahrgästen kaum Anlass zur Beschwerde.
Umfassende und wertvolle Beobachtung
Insgesamt kann gesagt werden, dass der Fahrplanwechsel ohne grössere Probleme verlief und die Pünktlichkeit markant zugenommen hat. Die Fahrgäste haben die Umfrage gut genutzt und die Angebotsplaner der VBZ empfanden diese als sehr hilfreich. Sie sind auf manche Schwachstelle aufmerksam geworden und werden eine Optimierung prüfen. Meist handelt es sich dabei um kleinere Anpassungen, die kurzfristig möglich sein sollten. Die Fahrgäste haben für die VBZ eine umfassende und wertvolle Beobachtung von Auslastung, Anschluss und Mobilitätsbedarf auf dem Stadtgebiet betrieben.