Im Zuge einer Gesamtsanierung wurden die Publikumsbereiche der Haltestellen, Zugänge und Aussenbauwerke grundlegend neu gestaltet. Mit dem aktuellen Fahrplantakt befinden sich während den Betriebszeiten jeweils 3-4 Trams im Tunnel. Bauarbeiten waren daher unter Betrieb nicht möglich. Die Arbeiten mussten in den Betriebspausen während der Nacht erfolgen. Der Tunnel wurde jeweils ab 21 Uhr bis 5 Uhr früh für den Betrieb gesperrt. Die Fahrgäste wurden in diesen Zeiten mit Ersatzbussen ab Stettbach und Hirzenbach bis zum Milchbuck befördert.
Sanierung Infrastruktur:
An verschiedenen Orten drang Wasser in die Tunnelhülle ein. Mit Injektionen und gezieltem Ableiten des eindringenden Wassers wurde diese saniert. Die heute vorhandenen Stahlgittertore, mit welchen die Haltestellenzugänge ausserhalb der Betriebszeiten verschlossen werden, wurden durch verglaste, schliessbare Schiebetüren ersetzt. Dadurch wird der Luftzug in den Haltestellen verringert. Dies ermöglicht die Erfüllung der Brandschutzauflagen, als Nebeneffekt wird der Aufenthalt für die wartenden Fahrgäste bedeutend angenehmer.
Die bestehenden Lärmschutzrohre an den Decken der Haltestellen wurden ersetzt durch lärmdämmende Elemente im Ein- und Ausfahrtsbereich der Haltestellen. Im Zuge der Sanierung wurden die Haltestellen mit der heute üblichen Haltestelleninfrastruktur (Ticketautomaten, Sitzbänke, Abfalleimer, Verpflegungsautomat) und Fahrgastinformationssystemen (Liniennetztafeln, Lautsprecheranlagen) sowie Videoüberwachungssystem ausgerüstet.
Lifte, Rolltreppen und Haltekanten
Die bestehenden Lifte und Fahrtreppen in den Zugangsbereichen sind aufgrund ihres Alters stark störungsanfällig und wurden ersetzt. Die Rolltreppen können neu im Wechselbetrieb, d.h. in beiden Richtungen betrieben werden. Dies sind die ersten Fahrtreppensysteme in der Schweiz, welche im Wechselbetrieb laufen.
Die Haltekanten werden erhöht, so dass der Zugang zu den niederflurigen Tramtypen (Sänfte und Cobra) für Reisende im Rollstuhl künftig ohne fremde Hilfe möglich wird. Der mobilitätsbehindertengerechte Zugang zu den Haltestellen mit Liften ist bereits heute an einem Perronkopf je Haltestelle gewährleistet.
Gestalterische Massnahmen
Die bisher unübersichtlichen und durch die abgehängten Rohre niedrigen Haltestellenräume wurden wieder in ihrer vollen Raumhöhe erlebbar gemacht. Verschattete Bereiche wurden eliminiert und die Räume neu mit horizontalen hellen Verkleidungsbändern neu gefasst.
Die bisher offenen Bahnsteigenden mit den Ausgängen wurden mit Abschlusswänden versehen, welche den Raum klar vom Tunnelraum abgrenzen. Auch der neue Perronbelag bildet ein helles Band und definiert so den Haltestellenbereich.
Ein strukturierendes Element, das immer wieder auftaucht und verschiedene Funktionen erfüllt, ist das schwarze Band. An den Wänden nimmt es die Signaletik auf, am Boden bildet es ein Infrastrukturband mit Sitzbänken und Automaten, und an der Decke entwickelt es sich zu Leuchtkörpern. Dreieckige, abgehängte, grossformatige Lichtobjekte beleuchten den Aufenthalts- und Einsteigebereich mit warmem Licht, im Gegensatz zur blauen, diffusen Grundausleuchtung der
Stationshalle, welche die kühle, technische Sphäre des Bahntunnels symbolisiert.
Zugänge und Lifttürme
Auch die Zugänge wurden nach denselben Prinzipien gestaltet wie die Haltestellenräume: Heterogene Materialien und für das Publikum unwichtige Raumbereiche wurden zusammengefasst und mit einheitlichem Anstrich versehen. Hervorgehoben wurden hingegen die Ausgänge, so dass der Benutzer in den Gängen optimal geführt wird. Das schwarze Band wird hier zu einem von der Wand abgelösten, durchgehenden Lichtband, das nach oben weisses, nach unten farbiges Licht abstrahlt. Die Lichtfarben sind bei allen 3 Haltestellen gleich, jeweils im stadtseitigen Zugang in grün, stadtauswärts in orange.
Die Kreuzungs- und Endpunkte in den Gängen sind jeweils mit einem dreieckigen Lichtobjekt markiert, die die Orientierung zusätzlich erleichtern sollen.
Die markanten Lifttürme erhalten eine neue Farbfassung und ein weithin sichtbares Leuchtzeichen - wieder das Dreieck, das diesmal nach unten zeigt und auf die unterirdische Anlage hinweisen soll. So wird auch die Präsenz des Tramtunnels im Quartier gestärkt. Auch bei den Rampen- und Treppenabgängen wird ein solches Lichtobjekt angebracht.
3. Phase der Bauarbeiten im Tunnel ab 2013
Im Herbst 2013 planen die Verkehrsbetriebe die 3. Etappe Gleiserneuerung im Tramtunnel. Für diese Arbeiten ist das gleiche Betriebskonzept wie bei den jetzigen Bauarbeiten vorgesehen. Die Sanierung der Fahrleitungen ist für 2015 geplant. Im Weiteren werden die Zugsicherungsanlagen sowie weitere Sicherheits- und Sanierungsmassnahmen ab dem Jahr 2013 geplant und ausgeführt. Diese Arbeiten werden als separate Projekte unabhängig von der Sanierung der Haltestellen und Zugänge durchgeführt.
Medienkontakt: Riccardo Vegezzi, Tel. 044 434 48 38 oder
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