Alle Schadenereignisse, die versicherungstechnische, beziehungsweise haftpflichtrechtliche Folgen haben, werden von den VBZ nach verschiedenen Kategorien minutiös erfasst, ausgewertet und analysiert. Die Statistik bildet die gesamte VBZ-Transportleistung in Stadt und Region ab. Es sind die absoluten Zahlen, nicht bereinigt mit der erbrachten Fahrleistung (z.B. Zunahme der Kurskilometer), der Menge der beförderten Fahrgästen oder des generellen Verkehrsaufkommens in der Stadt Zürich.
Heikel sind immer Vorfälle, bei denen Menschen zu Schaden kommen, nämlich die "Unfälle mit Körperverletzung". Nach einer Zunahme im Vorjahr (2010 503 auf 2011 524 Fälle) dürfen die VBZ 2012 mit 470 Unfällen wieder einen Wert registrieren der gar unter den Zahlen von 2010 liegt. Auffällig ist, dass sich von den 470 Unfällen, 313 in den VBZ-Fahrzeugen oder beim Ein- oder Aussteigen ereignen; davon verletzen sich allein 189 Fahrgäste bei sogenannten Stoppunfällen. Das sind Unfälle, die sich ereignen, weil zum Beispiel eine Fahrer*in wegen eines andern Verkehrsteilnehmenden einen Notstopp einleiten muss. Hier setzt die neue VBZ-Präventionskampagne "sicher unterwegs" den Hebel an. Die VBZ sind überzeugt, dass viele dieser Unfälle vermeidbar wären. Mit einfachen Tipps werden die VBZ ihre Fahrgäste darauf sensibilisieren, wie sie sich bei Notstopps vor Stürzen vorsehen können. 124 Fahrgäste verletzten sich 2012 beim Ein- und Aussteigen; eine Grosszahl bei älteren Fahrzeugen mit hochflurigem Einstieg. Die VBZ ersetzen kontinuierlich alle hochflurigen Fahrzeuge. Bis Ende 2013 wird die Busflotte komplett niederflurig sein und ab 2016 folgt, im Zuge der Beschaffung der neuen Zürcher Tramgeneration, der sukzessive Ersatz des Typs Tram 2000.
Auch in der Kategorie "Kollisionen mit Fahrzeugen" verzeichnen die VBZ einen klaren rückläufigen Trend: Zwischen 2010 und 2012 eine Abnahme von 14,1 %, von 915 auf 786 Vorfälle. "Kollisionen mit Fahrzeugen" sind Vorfälle mit Personenwagen, Nutzfahrzeugen, Motorrädern, Velos/Mofas und anderen Fahrzeugen. Bei der grössten Gruppe, den Personenwagen, ist der Trend rückläufig, von 586 (2010) auf 532 (2012). Hingegen haben sich die Kollisionen mit Velo/Mofa in den letzten drei Jahren verdoppelt, von 18 auf 37. Interessant ist, dass sich im Zusammenhang mit Velos/Mofas viermal mehr Kollisionen ereignen, als mit Motorrädern (9 Vorfälle im Jahr 2012).
In der Kategorie "sonstige Schadenfälle" ist der markanteste Rückgang zu verzeichnen. Sonstige Schadenfälle sind Schäden bei Baustellen, Manöverschäden in Depots und Garagen, böswillige Beschädigungen, Sachschäden bei Drittpersonen und diverse Schäden. Die Abnahme von 519 Ereignissen im Jahre 2010 auf 343 im Jahre 2012 entspricht einer Reduktion von 33,9 %. Bei den Schäden im Zusammenhang mit Baustellen wirkt sich die gute Zusammenarbeit zwischen den VBZ, der Stadtpolizei und der Dienstabteilung Verkehr aus. Die Signalisation der Baustellen, wie auch die Bauabschrankungen, wurden verbessert. Die Zahl der böswilligen Beschädigungen hat sich seit 2010 praktisch halbiert. Seit 2010 wurden die Fahrzeuge sowie neuralgische Haltestellen und Anlagen der VBZ mit Videokameras ausgerüstet. Dies zeigt erfreulicherweise eine abschreckende Wirkung und hat in einigen Fällen auch zur Überführung der Täterschaft geführt. Nach dem Brandanschlag am 2. Januar 2013 beim Depot Hard, bei dem ein Cobratram und drei Dienstfahrzeuge ausbrannten, prüfen die VBZ die Möglichkeit das Depotgelände zu sichern.
Leider ereignete sich auch im letzten Jahr ein Unfall mit tödlichem Ausgang; 2010 waren es drei, 2011 vier Todesfälle.
Sicherheit ist bei einer Verkehrsunternehmung das zentrale Thema, dem die volle Aufmerksamkeit gilt. Dabei lassen es die VBZ nicht mit dem Erfassen und Analysieren bewenden. Sie investieren bei der Ausbildung ihres Fahrpersonals in vorausschauendes, defensives und ökologisches Fahren. Realisieren Verbesserungen an den Fahrzeugen und nehmen Anpassungen bei der Infrastruktur vor. Der Einsatz von Video und die gezielte Reduktion der Fahrgeschwindigkeit bei heiklen Stellen im VBZ-Netz, sind weitere Massnahmen. Nicht zuletzt setzen die VBZ auf Präventionskampagnen zur Sensibilisierung ihrer Fahrgäste und der Bevölkerung.
Kontakte:
Unfallstatistik:
Jürg Widmer, Leiter Betrieb VBZ, 044 434 46 00 juerg.widmer@vbz.ch
Kampagne «sicher unterwegs»
Heinz Vögeli, Leiter Personal VBZ, 044 434 47 30 heinz.voegeli@vbz.ch