Bei den VBZ sind auf allen Dieselbuslinien ausschliesslich Niederflurfahrzeuge im Einsatz. Diese ermöglichen trotz einer seitlichen Fahrzeugabsenkung beim Halten keinen autonomen Einstieg für Rollstuhlfahrer. Der Grund besteht einerseits in der Höhendifferenz (die normalen Haltekantenhöhen für Busse betragen zwischen 10 und 16 cm). Zum anderen kann der Bus kann nicht nahe genug an den Randstein fahren; es bleibt eine Spalte zwischen Haltekante und Fahrzeug, welche von vielen Rollstühlen nicht überwunden werden kann.
Heute erfolgt der Buseinstieg für Rollstuhlfahrer über eine manuelle Klapprampe mit entsprechender Hilfestellung durch das Fahrpersonal.
Dank einer zusätzlich erhöhten Haltekante soll für Rollstuhlfahrer nun ein autonomer Fahrzeugeinstieg wie beim Tram ermöglicht werden. Damit würde sich die Zeitdauer für den Ein-/ und Ausstieg verkürzen. Zusätzlich wird der Platzbedarf für Haltestellen durch den geringeren Manövrierbereich für mobilitätseingeschränkte Personen reduziert.
Aufgrund der verschiedenen Busfahrzeugtypen und deren konstruktionsbedingter Unterschiede (Karosserieüberhang, Türkonstruktion, Felgenform, etc.) ist ein spezieller Randstein erforderlich, welcher eine möglichst nahe Anfahrt an die Haltekante ermöglicht. Für diese Aspekte wurde der Bordstein vom Typ 'Kasseler Sonderbord Plus ©' entwickelt.
An der Haltestelle Neunbrunnen in Zürich Nord wird dieser Bordstein vom Tiefbauamt seit 1. Juli bis zum 9. Juli gebaut. Voraussichtlich ab 12. Juli testen die VBZ die An-/ und Wegfahrt von Bussen und die entstehenden Restspaltbreiten an der Haltestelle. Das Ziel der Pilotanlage ist es, Erfahrungen mit der neuen Haltekante zu sammeln und daraus Empfehlungen für zukünftige Investitionen abzuleiten. Am 22. August von 13.30 bis 15.30 Uhr findet eine Besichtigung statt, zu der alle Interessierten eingeladen werden. Während dieser Besichtigung besteht die Möglichkeit, die Ein- und Ausfahrt mit dem Rollstuhl persönlich zu testen.